Thema beim Weltgebetstag Infoabend in Buchloe Buchloe (emj). Frauen aller Konfessionen laden am Freitag, 1. März, zum Weltgebetstag ein. Im Vorfeld fand im evangelischen Gemeindehaus Buchloe ein Informationsabend über das Land Rumänien statt, dessen Frauen die Weltgebets-Tagesordnung ausgearbeitet haben.
Das Interesse an Rumänien, seiner Vielfalt und Vielschichtigkeit, seiner herrlichen Landschaft, der Politik und dem Leben der Mädchen und Frauen war groß. Das ausarbeitende Komitee des Weltgebetstages in Buchloe präsentierte einen informativen Abend untermalt mit Musik und Dias sowie Menschen, die viele Jahre in Rumänien gelebt haben und landesübliche Köstlichkeiten.
Treffender Titel
Unter das Motto 'Challenged to Reconcile' ('Zur Versöhnung aufgerufen') stellten die Frauen aus Rumänien den Weltgebetstag 2002. Treffender habe der Titel nicht gewählt werden können, hieß es, denn es seien vor allem die Frauen, auf deren Schultern die Lasten des Lebens und der Verantwortung ruhen. Gerade auf dem Land sorgten sie für den Lebensunterhalt ihrer Familien in kleinen bäuerlichen Betrieben. Oftmals trügen sie die alleinige Verantwortung. Viele Familienväter seien in Städte abgewandert, aber anstatt Arbeit zu finden, verfielen sie oftmals dem Alkohol.
Selbsthilfegruppen hätten sich gegründet, in denen Informationen weitergegeben werden und die die Not etwas lindern. Mädchen und Frauen litten sehr unter der sexistischen Mentalität, dem Sextourismus und dem ausgeprägten Patriarchat.
Land im Umbruch
Rumänien sei ein Land im Umbruch, der EU- und der Natobeitritt seien gewünscht. Das Land leide unter der Auswanderung qualifizierter Arbeitskräfte, hervorgerufen unter anderem durch die vorherrschende Gewalt gegen Frauen und Kinder.
Der erhoffte Wandel nach dem Sturz des Diktators Ceausescu im Jahre 1989 sei ausgeblieben, der Weg zu demokratischen Strukturen steinig, Rumänien restlos überfordert. Als Leidtragende werden die Frauen und Mädchen genannt.
Niedrige Löhne
Langsam aber verändere sich zumindest das Schulsystem weg vom sturen Auswendiglernen und hin zum wirklichen Erarbeiten des Lehrstoffes. Fast alle sozialen Aufgaben im öffentlichen und familiären Leben würden von Frauen erfüllt. Sie erhielten dafür, wenn überhaupt, aber nur sehr niedrige Löhne.
Nach 1989 hätten die Klöster einen Zuwachs verzeichnet. Im Mai 1996 schließlich habe sich das ökumenische Komitee für den Weltgebetstag in Rumänien gegründet. Diesem Kreis gehörten Frauen aus sieben Konfessionen mit drei Muttersprachen an.