Seit Mitte September 2019 hat sich die Amerikanische oder auch Bösartige Faulbrut der Bienen im Landkreis Lindau von Scheidegg bis nach Weiler- Simmerberg ausgebreitet. Bei 59 Bienenvölkern von 13 betroffenen Imkern wurde der Erreger der Amerikanischen Faulbrut nachgewiesen. Daraufhin mussten sieben Sperrbezirke mit Radien von je 2.000 Metern ausgewiesen werden. Insgesamt waren 51 Imker betroffen. Durch die konsequente Ausmerzung aller verseuchten Völker konnte die Faulbrut erfolgreich zurückgedrängt werden. Dies zeigten die seit Anfang April durchgeführten erneuten Kontrolluntersuchungen in den sieben Sperrbezirken. Bei den Kontrolluntersuchungen wurde nur in zwei Beständen bei je einem Volk noch der Erreger der Amerikanischen Faulbrut nachgewiesen. Durch diesen günstigen Bekämpfungsverlauf konnten die bisherigen sieben Sperrbezirke Rickenbach, Bieslings (2 Kilometer), Ebenschwand, Kapfreute, Ruhmühle, Unterstein und Lindenau aufgehoben werden. Im Gegenzug wurden dafür zwei kleinere Sperrbezirke in Bieslings bei Scheidegg (Radius= 1.000 Meter) und in Ruppenmanklitz (Radius= 1.200 Meter), Weiler- Simmerberg, eingerichtet. Die betroffenen Imker werden vom Landratsamt Lindau informiert. Was ist Amerikanische Faulbrut? Bei dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um ein sporenbildendes Bakterium, das sehr widerstandsfähig und ansteckend ist. Dieses Bakterium befällt ausschließlich die Brut der Honigbiene und verändert die Zellverdeckelung. Die befallenen Zellen sind rissig, durchlöchert oder eingesunken und ihre Farbe dunkler. Die Larve ist in sich zusammengesackt, milchig-kaffeebraun verfärbt und weist fadenziehenden Schleim auf. Länger abgestorbene Brut trocknet zu schwarzbraun gefärbten, zähen und gummiartigen "Schorfen" ein. Pro abgestorbene Larve lassen sich ungefähr 2,5 Milliarden Sporen nachweisen. Für Menschen ist die Amerikanische Faulbrut laut des Landratsamtes jedoch ungefährlich. Honig kann ganz normal konsumiert werden.
Amerikanische Faulbrut im Landkreis Lindau breitet sich weiter aus