Auch im Oberallgäu sind die Folgen des Klimawandels mittlerweile deutlich spürbar. Mildere Wintermonate, längere Trockenphasen und stärkere Niederschläge die sogar zu Überschwemmungen führen gibt es schon seit Jahren auch im Allgäu. Um auf solche extremen Wetterereignisse vorbereitet zu sein, will der Landkreis Oberallgäu neben Maßnahmen, die schon umgesetzt wurden, weitere Schritte in die Wege leiten. Dafür hat der Landkreis jetzt Fördermittel für ein Projekt im Bereich der Klimawandelanpassung beantragt.
Ziel: Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Das Ziel des Förderprojekts ist es, laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes Oberallgäu, eine ganzheitliche und nachhaltige Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels zu erarbeiten. Dafür soll zuerst analysiert werden, welche Gebiete, Infrastrukturen und Personengruppen besonders gefährdet sind. Auf dieser Grundlage aufbauend sollen dann konkrete Schutzmaßnahmen entworfen werden. Um das zu gewährleisten, sollen zum einen die betroffenen Behörden, Organisationen und Verbände miteinander vernetzt werden, zum anderen sollen aber auch die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden. So soll schließlich ein umfassendes Anpassungskonzept mit integriertem Maßnahmenkatalog entstehen. Ob die Fördermittel genehmigt und vergeben werden, entscheidet sich vermutlich im dritten Quartal 2022. Damit rechnet zumindest das Landratsamt.
Oberallgäu in eine klimasichere Zukunft führen
Auch Indra Baier-Müller, die Landrätin des Landkreises Oberallgäu begrüßt die Bemühungen sich auf den Klimawandel vorzubereiten. Die Fördermittel seien ein wichtiger Baustein, um das Oberallgäu auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. "Durch den ‚Masterplan 100% Klimaschutz‘ ist der Landkreis hinsichtlich Konzepten, Maßnahmen und Personal sehr gut aufgestellt. Das Projekt zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wäre die ideale Ergänzung, um das Oberallgäu in eine klimasichere Zukunft zu führen", sagte Baier-Müller.
Projekt könnte schon im Herbst starten
Falls der Förderbescheid positiv ausfällt, könnte das Projekt zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels schon im Herbst 2022 beginnen. Es wäre dann auf eine Laufzeit von zwei Jahren ausgelegt. Speziell für das Vorhaben soll zudem eine neue Personalstelle für das Klimawandelanpassungsmanagement geschaffen werden. Als zentrale Ansprechperson im Landratsamt soll sie das Projekt koordinieren und alle Beteiligten in der Region vernetzen.
Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger erwünscht
Der Pressemitteilung zufolge legt der Landkreis Oberallgäu im Zuge des Projekts besonderen Wert auf die aktive Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger aller Städte und Gemeinden im Kreis. Sollten die Fördermittel genehmigt werden, wird es mehrere Öffentlichkeitsveranstaltungen und Workshops zur Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen in Bezug auf die Klimawandelanpassung geben. Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis werden dazu dann eingeladen.
Rettenberg plant bereits Hochwasserschutz
Nachdem es im Oberallgäu bei Rettenberg zu einer Überschwemmung durch Hochwasser kam, hat die Gemeinde Rettenberg in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt schon mit den Planungen für ein Hochwasserschutzkonzept begonnen. Wie genau dieser Schutz aussehen soll,sehen sie hier.