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Förderkreis für Synagoge geplant

Fellheim

Förderkreis für Synagoge geplant

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    Förderkreis für Synagoge geplant
    Förderkreis für Synagoge geplant Foto: armin schmid

    Die zukünftige Nutzung der ehemaligen Fellheimer Synagoge stand bei einem Treffen der offenen Arbeitsgruppe im Mittelpunkt. Die Versammlung endete mit einer Absichtserklärung, einen Förderkreis für das historische Bauwerk zu gründen. Der Sprecher des Fellheimer Arbeitskreises Geschichte, Christian Herrmann, machte deutlich, dass es nicht um eine religiöse Nutzung der Synagoge geht. Vielmehr soll ein Haus der Kultur und Kunst entstehen.

    Kreisheimatpfleger Peter Kern teilte mit, dass bei einer näheren Untersuchung der Synagoge religiöse Schriften und Dokumente gefunden wurden. Die Fundstücke werden demnach bereits geprüft und untersucht. Kern kündigte zudem an, dass ein Restaurator nach Restbeständen alter Bausubstanzen suchen wird. Da über die Gestaltung des Innenbereichs der Synagoge keine Bilder und Aufzeichnungen vorliegen würden, sollen so Erkenntnisse über alte Farbfassungen und ehemalige bauliche Ausgestaltungen gewonnen werden. Christian Herrmann betonte, dass Fellheim die einzige in ihrer Bausubstanz erhalten gebliebene Synagoge im Allgäu besitzt. Zudem existiere noch ein Großteil der ehemaligen jüdischen Wohnhäuser. "Fellheim bietet noch die Möglichkeit, einstiges jüdisches Leben auf dem Land vor Ort zu erfahren", erläuterte der Arbeitskreis-Sprecher.

    Er sieht in der Restaurierung der Synagoge einen wichtigen Impuls für den Erhalt eines einzigartigen dörflichen Häuserensembles in der Ortsmitte.

    "Im Landkreis fehlt es an sanierten, historischen Gebäuden, die man vorzeigen kann", erklärte Kreisheimatpfleger Kern. Er könne sich durchaus auch vom Landratsamt angeregte Veranstaltungen über Baukultur oder Bilderausstellungen vorstellen.

    Im Innenraum könnte ein Saal für etwa 100 Personen ausgebaut werden. Für die Neugestaltung des Außenbereichs könnten Pläne aus dem Jahr 1948 verwendet werden. Die damalige Absicht, die Synagoge für die rund 80 im Raum Memmingen verbliebenen Juden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen, sei nie verwirklicht worden.

    Bürgermeister Alfred Grözinger berichtete von einer guten Bausubstanz und regte an, die charakteristische Außenansicht der ehemaligen Synagoge deutlich herauszustellen.

    Dies könne durch hohe Fenster oder den Rückbau des Eingangs zu einer Frauenempore geschehen. Grözinger machte aber deutlich, dass dies nicht von Fellheim allein geleistet werden könne.

    Veranstaltungen und Führungen

    Der Bürgermeister regte überregionale Veranstaltungen, Führungen oder Besuche von Schulklassen an. Christian Herrmann schlug vor, Exponate vom Memminger Stadtmuseum in die sanierte Synagoge auszulagern.

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