Kempten (li/spö). - Seit mehr als einer Woche sind der Kemptener Johanniter Wolfgang Strahl und sein Kollege Marcus Aust auf Sri Lanka und helfen Flutopfern, die teilweise unter Planen leben müssen. Im Südosten suchen die beiden nach Hilfsprojekten für die Johanniter-Unfallhilfe und das Aktionsbündnis Allgäu. Von der Hauptstadt Colombo aus startete das zweiköpfige Team zunächst in den Süden des Landes. In Matara und Kundavela installierten sie zusammen mit Johannitern des ersten Auslandskontingents Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Mit Wassertankfahrzeugen, die Strahl kaufte, werden Einheimische in dieser Gegend jetzt mit dem lebensnotwendigen Trinkwasser versorgt. Ein weiteres Ziel der einzigen beiden Johanniter im Land war die Stadt Ampara. Für 340 Kilometer brauchten sie über zwölf Stunden. 'Die Straßen sind sehr schlecht und wir fuhren durch die Berge,' berichtete Strahl. Unterwegs habe er Wasserbüffel und Elefanten gesehen, die Landschaft hier sei eigentlich wunderschön. Von Ampara aus ging es weiter in den Südosten nach Pottuvil.
Wolfgang Strahl berichtet von seinem Aufenthalt per E-Mail von Kilometer langen Sandstränden, Häusern, die auf Sand gebaut waren und weggespült wurden. Jetzt stehen fast keine Häuser mehr. Weiter im Norden sei ein Dorf mit 4000 Häusern völlig zerstört worden. Vereinzelt würden hier Menschen unter Planen leben, Zelte gebe es zu wenig. Die Versorgung der Menschen sei immer noch äußerst mangelhaft, so Strahl. In der Gegend gebe es zwölf Camps in Schulen und den wenigen erhaltenen Gebäuden, teilweise auch in Zelten. Dort leben jeweils zwischen 350 und 5400 Personen, darunter viele Kranke. 'Die Menschen leiden noch unter ihren Verletzungen, haben psychische Probleme, kämpfen mit Durchfall und Atemwegserkrankungen', berichtet Strahl. Die unzähligen Moskitos würden gerade den Kindern schwer zu schaffen machen. Die Johanniter besorgen derzeit Moskitonetze in der Hauptstadt, damit die Kinder nachts ihren Schlaf bekommen. Ein weiteres Projekt haben die Johanniter schon in Aussicht: In Komanorie, rund 40 Kilometer nördlich von Pottuvil, soll ein Krankenhaus renoviert werden. 'Die Hilfe wird vom Staat Sri Lanka gut strukturiert, doch leider nehmen die Verhandlungen sehr viel Zeit in Anspruch,' erklärt Strahl, der nächste Woche zurückkehren soll. i Spenden für Flutopfer können auf das Konto 4705, Aktionsbündnis Allgäu, Sparkasse Allgäu, eingezahlt werden.