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Flötenspiel fulminant wie ein Dribbling

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Flötenspiel fulminant wie ein Dribbling

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    Altdorf (mhu). - In Altdorf dreht sich in den nächsten Tagen alles um die Blasmusik, denn die dortige Musikgesellschaft feiert ihr 135-jähriges Be-stehen und ist gleichzeitig Ausrichter des 37. Musikfestes des Bezirkes IV - Marktoberdorf im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM). Mit einem würdigen Festakt in den Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurden die Festtage am Samstag mit viel Prominenz eröffnet und finden am kommenden Wochenende ihren Höhepunkt. Der gesamte Altarraum des schmucken Kirchleins war gefüllt mit Musikantinnen und Musikanten der Festkapelle und Dirigent Michael Filser hatte mit viel Fingerspitzengefühl passende Literatur ausgewählt. Hausherr Monsignore Wilhelm Tomé hatte im Vorfeld großen Wert auf eine würdige Gestaltung gelegt und erst dann die Pforten des Gotteshauses für diesen - an sich weltlichen - Akt geöffnet. Umso schöner war, dass der Festakt im Ortszentrum Altdorfs stattfinden konnte und ein kleiner Festzug führte die geladenen Gäste in die Kirche. Der Vorsitzende des ASM-Bezirkes, Herbert Hofer, gratulierte der Musikgesellschaft Altdorf zu ihrer langen Tradition und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Klangkörpers. 'Ein ganzes Dorf steht in festlicher Erwartungsspannung', resümierte er angesichts der bevorstehenden Tage, wünschte dem Bezirksmusikfest einen guten Verlauf und den an den Wertungsspielen teilnehmenden Kapellen viel Erfolg. 'Besonders vorbildlich ist die gemeinsame Ausbildung des Nachwuchses im Jugendorchester Biessenhofen, das Bläser aus den Musikvereinen Altdorf und Ebenhofen vereint.', stellte Hofer fest, dem um die Zukunft der Blasmusik in Altdorf nicht bange ist.

    Ein Stück Geborgenheit Die Stellvertretende ASM-Präsidentin Centa Theobald überbrachte die Grüße des größten bayerischen Musikbundes, der 36 000 aktive Musikanten in 710 Kapellen und Gruppen zählt. Sie stellte heraus, dass in den Musikvereinen - und gerade auch in einer traditionsreichen Kapelle wie in Altdorf - wertvolle Jugendarbeit geleistet werde. Die Musikkapellen böten Geborgenheit für jeden, denn 'hier wird nicht auf Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Konfession geachtet', so Centa Theobald. Dass die Struktur in der Musikgesellschaft Altdorf stimmt, folgert die Stellvertretende Präsidentin aus dem Studium der Statistik: 'Seit 1946 nur vier Vorstände und fünf Dirigenten, das zeugt von großem Vertrauen und ist ein Treuebeweis für die Verantwortlichen.' Der Schirmherr des Bezirksmusikfestes, Bürgermeister Erwin Fahr aus Biessenhofen, dankte für die ehrenamtlich geleistete Arbeit in der Dorfgemeinschaft. 'Musik macht Spaß, sie bewegt und erfreut die Menschen - sie ist ein Erlebnis, ob selbst gespielt oder als Zuhörer', hob er den Stellenwert hervor.

    Teamleistung Garant für Erfolg In seinem Grußwort zeigte sich Landrat Johann Fleschhut als versierter Kenner nicht nur der Musik-, sondern auch der Sportwelt. In seiner pfiffigen Rede zog er Parallelen zur laufenden Fußball-Weltmeisterschaft, die in Deutschland die Menschen bewegt, Emotionen weckt und das Motto 'Zu Gast bei Freunden' erlebbar macht. Ähnlich sei es auch in Altdorf, so der Landrat, der den fulminanten Lauf auf einer Flöte mit dem atemberaubenden Dribbling eines Fußballstars verglich. 'Teamleistung und Zusammenspiel, aber auch gute Einzelleistungen, ein erfolgreiches Training und Aufbauarbeit - das alles ist in beiden Bereichen erforderlich und Garant für den Erfolg', wusste Fleschhut und war sich sicher, dass Altdorf mit der Festausrichtung jetzt schon gewonnen hat. Für die örtlichen Vereine gratulierte Nor-bert Martin und bedankte sich bei der Musikgesellschaft für die gute Zusammenarbeit und die musikalische Umrahmung der Veranstaltungen über das Jahr. Im Anschluss besichtigten diese das im vergangenen Jahr komplett umgebaute Probeheim und ließen den Abend ausklingen.

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