Seit 20 Jahren ist Christoph 17 im Allgäu stationiert Jeder fünfte Notfall in den Bergen Von Michael Munkler Kempten Mit seiner Hilfe wurde Hunderten Menschen das Leben gerettet und bei Tausenden Unfallopfern die Folgen gemildert: Der Rettungshubschrauber Christoph 17 ist seit 20 Jahren in Kempten stationiert und er startet in den nächsten Wochen zu seinem 25 000 Einsatz. Heute sei der Helikopter aus dem Rettungs-System nicht mehr wegzudenken, betont Walter Gütler, Vize-Chef der Kemptener Rettungsleitstelle. Sie ist fast für das gesamte Allgäu zuständig.
Als 17. Rettungshubschrauber nahm der damalige Bundesinnenminister Gerhard Baum im September 1980 die am Kemptener Klinikum stationierte Maschine offiziell in Betrieb. Noch in der Planungsphase hatten Klinik-Anlieger vergeblich versucht, den Bau des Hangars wegen der befürchteten Lärmbelästigung gerichtlich zu stoppen. Inzwischen aber gehört der mehrmals täglich startende und landende Rettungshubschrauber zum gewohnten Bild und Leitender Stationspilot Johann Burger ist froh über das Verständnis, das die weitaus meisten Nachbarn dem Hubschrauber entgegenbringen.
Die Mannschaft des täglich ab Sonnenaufgang (spätestens aber 7 Uhr) bis zum Einbruch der Dunkelheit bereitstehenden Rettungshubschraubers setzt sich wechselweise aus insgesamt sechs Piloten, gleichviel Rettungsassistenten und einem Pool aus 18 Notärzten zusammen. Die Zahl der Einsätze ist seit Inbetriebnahme fast kontinuierlich gestiegen und lag in den vergangenen Jahren zwischen 1600 bis 1700. Das entspricht statistisch etwa viereinhalb Rettungseinsätzen oder Notfall-Verlegungen von Kranken pro Tag. Jeder fünfte Einsatz betrifft die Rettung in den Bergen, zumeist nach Wander- oder Skiunfällen. Entsprechend arbeitet die von Bundesgrenzschutz, Rotem Kreuz und Notärzte-Team gestellte Christoph-17-Besatzung auch bei Übungen eng mit der Allgäuer Bergwacht zusammen. Als schwarzer Tag ging der 10. Februar 1995 in die Christoph-17-Chronik ein: In Balderschwang stürzte die Maschine ab, der Pilot starb. Notarzt und Rettungsassistent wurden schwer verletzt. i Ein Tag der offenen Tür mit Kinderprogramm findet am Samstag, 16. September, von 9 bis 16 Uhr am Hangar des Rettungshubschraubers am Klinikum in Kempten statt. Dabei informieren Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergwacht, Polizei und Bundesgrenzschutz über ihre Arbeit.