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Fleisch für

Kaufbeuren

Fleisch für

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    Fleisch für
    Fleisch für Foto: beckmann

    Kaufbeuren Schlachthof wurde erst 1990 geschlossen 25 Kühe, etwa 50 Kälber und rund 50 Schweine reichten 1950 aus, um Kaufbeuren mit Fleisch zu versorgen. Das war nämlich die "Wochenration" des städtischen Schlachthofes um diese Zeit. Mit dem Fleisch wurden elf Metzgereien in Kaufbeuren, drei in Hart - dem heutigen Neugablonz - und zwei in Oberbeuren beliefert. Damals wurden die Tiere noch mit Bolzen betäubt und danach gestochen. Pferde wurden zwar auch noch geschlachtet, aber ihr Fleisch wurde zumeist nach München verkauft.

    Umgebaut und erweitert

    Die Verarbeitung ging dann in einem "der modernsten Schlachthöfe im ganzen Allgäu" vonstatten. Der war 1886/87 auf dem Gelände der heutigen AOK und des Buroncenters gebaut und 1929/30 "nach neuzeitlichen Gesichtspunkten umgebaut und erweitert" worden. Dabei wurde die Großviehschlachthalle modernisiert; die Schweineschlachthalle, das Kühlhaus, eine Maschinenhalle und eine Kuddelei wurden neu gebaut. 1950 gab es im zweiten Stock einen Extra-Raum, in dem das Fleisch auf Trichinen überprüft wurde.

    Und zu dem Zeitpunkt existierte auch noch eine Freibank: Dort wurden etwa drei Stück Vieh pro Woche als minderwertiges, aber nicht gesundheitsschädliches Fleisch - wie von Notschlachtungen - verkauft. Mit der Massentierhaltung sank der Preis für Fleisch und damit fiel die Freibank weg.

    Ebenso wie der Kaufbeurer Schlachthof, der 1990 geschlossen wurde. Doch er hinterließ eine teure Erbschaft: Als auf dem Gelände 1999 Bauarbeiten für das AOK-Gebäude und den Buroncenter begannen, wurde kontaminiertes Material entdeckt. Die Stadt hatte sich verpflichtet, falls so etwas gefunden werde, für den Abtransport zu sorgen - und wurde deshalb "eine sechsstellige Summe" los. Doch sei es keine Hinterlassenschaft der Tiere gewesen, vielmehr sollen Ende des 19. Jahrhunderts die verkohlten Schuttreste eines Brandes dort verscharrt worden sein. (fro)

    Quelle: Allgäuer Zeitung 1950

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