Kreis wieder auf? Kind flüchtet vor Fuchs Jäger und Veterinär sind skeptisch. Von Markus Raffler Dietmannsried/Oberallgäu Seit 1994 gilt die Tollwut im Landkreis Oberallgäu als ausgerottet. Nahe des Dietmannsrieder Weilers Schwarzenbach könnte die gefährliche Krankheit jetzt wieder aufgeflammt sein das befürchtet zumindest Petra W. aus Stuttgart, deren neunjährige Tochter Alexandra nach ihrer Schilderung um ein Haar von einem aggressiven Fuchs gebissen worden wäre. Jäger und Veterinärbehörde halten es zwar für unwahrscheinlich, dass die Tollwut nach den intensiven Impfkampagnen vergangener Jahre wieder ausbricht ganz ausschließen wollen sie dies allerdings nicht.
Völlig aufgelöst sei ihre tierliebe und 'alles andere als ängstliche' Tochter von einem Radausflug am Illerdamm nach Schwarzenbach zurückgekehrt, berichtet Petra W.. Auf einem Hof verbringt die Neunjährige derzeit bei Verwandten ihre Osterferien.
Der ausgewachsene Fuchs sei vom Wald aus auf Alexandra zugelaufen, als diese gerade am Wegrand auf Freunde wartete. 'Weil das Tier die Zähne fletschte, bekam meine Tochter Panik und radelte davon', so die Mutter. Erst nachdem das Tier das Mädchen ein Stück verfolgt habe, hätte es sich wieder zurück gezogen. Petra W. stuft das aggressive Verhalten eines ansonsten scheuen Fuchses ganz klar als Tollwut ein. 'Ich will keine Panik schüren, ich will nur, dass die Sache ernst genommen wird', betont sie. Schließlich gehe es um die Sicherheit ihrer Tochter, aber auch der Bewohner umliegender Höfe.
'Wir hatten im Allgäu seit Jahren keinen einzigen Tollwutfall', wundert sich Christian Oberhaus, Jagdberater für den nördlichen Landkreis. Verantwortlich dafür sei neben der intensiven Bejagung der Füchse vor allem die flächendeckende Impfung. Auch regelmäßige Untersuchungen verendeter Füchse seien ohne Befund gewesen. Dennoch will Oberhaus den zuständigen Jagdpächter bitten, den betroffenen Bereich gezielt im Auge zu halten.
'Wenn die Region im weiten Umkreis tollwutfrei ist, woher soll dann ein krankes Tier kommen?', fragt sich Dr. Johann Mages vom Veterinärmedizinischen Fachdienst am Landratsamt. Was Mages zudem erstaunt, ist das Verhalten des Tieres: 'Dass ein tollwütiger Fuchs die Zähne zeigt und die Verfolgung aufnimmt, ist sehr ungewöhnlich.' Dennoch will auch Mages nicht ausschließen, dass die Krankheit wieder aufgeflammt ist. In diesem Fall müssten rasch die Bejagung intensiviert und neue Impfungen durchgeführt werden.