wird zerstückelt Insolvenzverfahren soll Ende April eröffnet werden Kaufbeuren (avu/sie).Über das Vermögen der traditionsreichen Kaufbeurer Baufirma Nocker soll nach dem Willen des vorläufigen Insolvenzverwalters Ende des Monats beim Amtsgericht Kempten das Insolvenzverfahren eröffnet werden. 34 Mitarbeiter hatten die Kündigung bereits vor Nockers Insolvenzantrag erhalten, eine 13-köpfige Belegschaft ist noch ungekündigt. Als sicher gilt, dass die Firma in ihrer jetzigen Form nicht weitergeführt wird.
'Gespräche mit möglichen Investoren über die Weiterführung einzelner Unternehmensbereiche laufen', so der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Manstein. Dabei gehe es um fünf Sparten: Hoch- und Tiefbau, die Kiesgrube und das Kieswerk sowie das Betonwerk. 'Hinter die Zukunft des Hoch- und Tiefbaus möchte ich ein großes Fragezeichen machen', so Manstein, 'weil derzeit keine gewinnbringenden Anschlussaufträge vorliegen.' Ob die Kiesgrube und das Kieswerk weitergeführt oder veräußert werden können, sei derzeit unklar. Für das Betonwerk liegen dem Juristen nach eigenen Angaben 'zahlreiche Anfragen von Interessenten' vor. 'Allerdings sind darunter noch keine annahmefähigen Angebote.'
Derzeit bemüht sich der auf die Abwicklung von Insolvenzen spezialisierte Münchener Rechtsanwalt, die letzten Aufträge der Baufirma zu regeln. Das Unternehmen war zum Schluss an fünf Baustellen im Landkreis beteiligt. Die Verhandlungen mit einer Kaufbeurer Bank über einen so genannten Massekredit für den Abschluss der Arbeiten auf einigen Baustellen laufen. Einzelne Bauaufträge sind laut Manstein aber bereits beendet worden, um möglichen späteren Schadensersatzforderungen aus dem Weg zu gehen. Das gelte für Baustellen, bei denen 'absehbar war, dass wir nicht ordnungsgemäß fertig werden'.
Rechtliche Fragen ungeklärt
Der vorläufige Insolvenzverwalter Manstein kündigt an, für die 13 verbliebenen Mitarbeiter 'sozialverträgliche Lösungen' suchen zu wollen. Derzeit werde mit dem Betriebsrat verhandelt. Vermutlich müssten auch einige ausgesprochene Kündigungen zurückgenommen werden. Für einzelne Mitarbeiter kann sich Manstein ein Angebot zum Erreichen von Zusatzqualifikationen über eine Beschäftigungs- und Qualifikationsgesellschaft vorstellen.
'Die Pläne bedürfen der rechtlichen Klärung', so Gewerkschaftssekretär Helmut Haselbach, 'und der Akzeptanz durch die Mitarbeiter.' Derzeit werde über einen Sozialplan verhandelt, 'etliche Kündigungsschutzklagen' seien auf den Weg gebracht worden.