Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat im Allgäu-Tourismus kaum Spuren hinterlassen. "Keine Wirtschaftsbranche würde von Krise reden, wenn alle unsere Entwicklung für sich in Anspruch nehmen könnten", sagte Alfons Zeller, Vorsitzender des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch Schwaben bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes in Fischen (Oberallgäu). Bis Ende August wurden im Verbandsgebiet mit 2,7 Millionen Besuchern 3,8 Prozent mehr Gäste gezählt als in den ersten acht Monaten 2009.
Profitiert habe der Tourismus in der Region auch vom anhaltenden Trend "Urlaub vor der Haustür", sagte Zeller. "Es ist wieder in, Urlaub im eigenen Land zu machen." Bis zum Jahresende rechnet auch Bernhard Joachim, Geschäftsführer des Verbandes, mit einer Fortschreibung der positiven Ergebnisse.
"2010 war bis jetzt schon ein gutes Jahr - und so wird es auch bleiben." Bis einschließlich August lag die Zahl der Gäste im Allgäu um 2,7 Prozent über der im Vorjahreszeitraum. Diese Bilanz wurde in Bayerisch-Schwaben sogar noch deutlich übertroffen: Dort wurden 6,4 Prozent mehr Gäste gezählt.
Konsequent fortführen will der Verband seine Tourismusstrategie. Schwerpunkte sollen vor allem die Bereiche Winter, Wandern und Gesundheit sein. "Wir wollen Deutschlands führende, alpin geprägte Gesundheits- und Wohlfühldestination werden", sagte Joachim. Auch mit der Fusion der Allgäu-Marketing GmbH mit der Allgäu Initiative zur Allgäu GmbH müsse der Tourismus an Bedeutung gewinnen.
Die Marketingchancen zu ergreifen, die soziale Netzwerke wie Facebook, Youtube oder Twitter bieten, dazu forderte Florian Bauhuber vom Institut Tourismus Zukunft (Eichstätt) auf. "Mit klassischer Werbung werden Sie Kunden in Zukunft nicht mehr erreichen." Als Positivbeispiel nannte Bauhuber den Internet-Auftritt von Oberstaufen. "Hier sieht man: Neue Marketingformen sind keine Frage der Mittel, sondern des Wollens."