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Finale mit Nachhall

Bad Grönenbach

Finale mit Nachhall

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    Finale mit Nachhall
    Finale mit Nachhall Foto: hans honold

    Das war ein Finale mit Nachhall: "Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle" bescherte den über 200 Besuchern im voll besetzten Postsaal in Bad Grönenbach zum Ausklang der Sommerfrische einen beeindruckenden Abend. Die vier "Stumpfes" aus dem schwäbischen Aalen haben sich mit ihrer "skrupellosen Hausmusik" im besten ostälbischem Dialekt nicht nur in Baden-Württemberg einen Namen gemacht, bekannt sind sie auch aus der SWR-Fernsehserie "Hannes und der Bürgermeister".

    Das Quartett mit Michael Flechsler, Manfred Arold, Benny Jäger und Marcel Hafner besticht in der Beherrschung ihrer unzähligen Instrumente, die jeder Musiker nach Belieben wechselt - und dennoch virtuos beherrscht (inklusive Tierstimmen aus dem Urwald). "Mir send a oifache Kapell", diese Zeile aus dem Auftaktlied kann sich freilich nur auf das natürliche Auftreten der vier Barden beziehen, sicher nicht auf die unglaubliche Bandbreite ihres Repertoires.

    Stilmix erreicht alle Generationen

    Mit ihrem Stil und ihren Liedern, vielfach aus dem täglichen Landleben gegriffen, erreichen die "Stumpfes" mühelos alle Generationen. Auch im Postsaal waren Zuhörer von 17 bis 80 Jahren vertreten, die das Quartett mit häufigem Szenenapplaus begeistert feierten.

    Denn die Musiker singen und komödieren mit herrlicher Mimik und Gestik, prusten in die Tuba, quäken in ein Spielzeuginstrument oder zupfen den Bass, dass es eine reine Freude ist. So entsteht die fidele Hausmusik, die ihre Fans so lieben.

    Obwohl die Band mit nur vier Musikern besetzt ist, wirkt sie immer wieder wie ein ganzer Chor - wenn sie nicht gerade blödelt und zum Beispiel den Veranstalter (erfolgreich) darauf aufmerksam macht, dass es auch trockene Musiker-Münder zu "netzen" gilt. Aber auch ihre gefühlvollen Balladen, "Schlaumeiertexte" oder Lieder mit Lokalkolorit ("Schmach und Schande in Rothenstein") ernten reichlich Applaus und Lachsalven. Dabei schöpfen die "Stumpfes" ungeniert aus dem Jazz, Blues, Folk oder Rock.

    Dass die Band in ihrer musikalischen Bandbreite und vor allem in ihren Texten nichts auslässt und dabei mehrere "Sprachräume" streift, nimmt ihr niemand übel im Saal. Ein wenig fremd wirkte allerdings das a cappella vorgetragene Lied vom "Edelweiß".

    Schließlich endete die Sommerfrische 2010 mit zufriedenen Gesichtern, wohin man blickte - und alle waren sich nach der dritten Zugabe einig: "Schee wars".

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