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Festliche Stimmung wie einst bei Sturm

Füssen

Festliche Stimmung wie einst bei Sturm

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    Mit einem festlichen Konzert im Anton-Sturm-Haus ist der historische Verein Alt Füssen ins neue Jahr gestartet. Man hatte für die Gäste ein außergewöhnliches Ambiente vorbereitet: Der große, gemauerte Ofen verströmte wohlige Wärme. Kerzen sorgten für eine stimmungsvolle Beleuchtung. Äpfel und Nüsse lagen in hölzernen Schalen und auf dem Tisch am Fenster stand eine Krippe - so könnte es gewesen sein, wenn in der großen Stube des Bildhauers Anton Sturm Weihnachten gefeiert wurde.

    Anders als damals war, dass den Anwesenden Musik vom Feinsten geboten wurde. Die Familienmusik Huber-Jaumann mit den Schwestern Johanna, Margarete und Elisabeth, verstärkt durch Petra Bader-Jaumann und Klaus Wankmiller, spielte mit sichtlicher Freude Geigen, Bass, Gitarre und Flöten.

    Mit dem Instrumentalstück "Es ist die stillste Zeit im Jahr" begann der Reigen bekannter und weniger bekannter weihnachtlicher Lieder und Weisen, nicht wenige Zuhörer summten und sangen mit. Gretel Huber trug eine heitere Geschichte in Hindelanger Mundart vor, in der der sehnliche Wunsch einer Föhl nach einer "schiene Kappe" in Erfüllung ging - allerdings anders, als es sich das Mädchen vorgestellt hatte. Johanna Huber wartete mit einem Gedicht ihres Vaters Martin Huber auf, das Micheles Traum beim Krippenbauen schildert.

    Magnus Peresson sprach die verbindenden Worte und ergänzte das Konzert literarisch mit Texten von Karl Heinrich Waggerl, Arthur Maximilian Miller und Carl Orff. Er wies auch auf längst vergessene Bräuche in Füssen und seinem Umland hin, etwa auf den der ledigen Mädchen, am Thomastag durch das Verstreuen von Leinsamen rund um ihre Bettstatt den "Künftigen" im Traum zu sehen. Oder das feierliche Ritual der jungen Männer, die in Begleitung von 20 kostümierten Reitern und einer Musikkapelle das "Christkindle" durch die Stadt trugen und es zu den Fenstern der Häuser hinaufhoben.

    Der einfühlsame Andachtsjodler war kaum verklungen, als der Vorstand der Stiftung der Geschwister Anna und Hans Suiter, Dr. Hans Ketterl, in einer humorvollen Erzählung die Schattenseiten einer überdimensionierten Adventsbeleuchtung schilderte - eine Geschichte, in der sich nicht nur Mitglieder des Vereins wiederfanden, sondern auch der eine oder andere wichtige Mann in der Stadt.

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