Im Memminger Stadtrat wird am Montag, 11. Januar über das geplante Amazon Verteilzentrum entschieden. Susanne Ferschl, Allgäuer Bundestagsabgeordnete (DIE LINKE), ist gegen die Ansiedlung in Memmingen.
"Das ist doch perfide"
Laut einer PresseDeutschland habe ohnehin schon den größten Niedriglohnsektor in West-Europa und besonders bei Amazon seien die Löhne häufig so niedrig, dass von den Beschäftigen zusätzlich aufstockende Harz IV-Leistungen in Anspruch genommen werden müssen, so Ferschl. Der Staat subventioniert laut Ferschl dieses Niedriglohnmodell, nehme aber auf der anderen Seite kaum Steuern durch Amazon ein". „Das ist doch perfide“, erklärt die Abgeordnete. Ferschl gehe es nicht darum, den Online-Versandhandel aufzuhalten. Es gehe ihr darum, für faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Auch der Memmingen Stadtrat Rupert Reisinger spricht sich klar gegen Amazon aus. "In Memmingen ist das Logistikgewerbe stark überrepräsentiert und damit die Löhne im Niedriglohnsektor. Diese Arbeitsplätze fallen im Rahmen von Industrie 4.0 immer mehr als Folge der Automatisierung weg. Jetzt mit diesen Arbeitsplätzen die Amazon-Ansiedlung zu begründen ist eine Ohrfeige für die gering Qualifizierten und noch dazu äußerst kurzfristig gedacht”, so Reisinger.
Memminger Stadtrat diskutiert im Januar über Amazon-Ansiedlung am Allgäu Airport