Von Marion Bässler|RettenbergNoch besucht Maxi Günther die dritte Klasse der Grundschule in Rettenberg. Er hat aber bereits ein großes Ziel vor Augen: die Formel 1 im Automobil-Rennsport. 'Am liebsten möchte ich für Ferrari fahren', sagt der 9-Jährige. Er eifert nämlich seinem Idol Michael Schumacher nach. Jungen oder sogar Männer, die davon träumen, wie ein Formel-1-Rennfahrer über die Strecke zu jagen und Grand-Prix-Siege einzufahren, gibt es viele, aber Maxi Günther hat bereits den Grundstein zu seinem Traum gelegt. Der 9-Jährige ist seit seinem sechsten Lebensjahr aktives Mitglied der MSG Sonthofen.
Sofort verliebt
Was mit dem Vorschlag seines Vaters begann, ist mittlerweile fester Bestandteil in Maxis Leben. Als er das erste Mal ins Kart gestiegen ist, habe er sich sofort verliebt, beschreibt Ingrid Günther die Gefühle ihres Sohnes. Seither trifft sich Maxi jeden Samstag mit seinen Vereinskollegen auf dem Gelände der Generaloberst-Beck-Kaserne und trainiert im aufgebauten Parcours für das nächste Rennen. Unter der Woche legt der Nachwuchs-Kartfahrer fast immer einen zusätzlichen Trainingstag mit seinem Vater ein. 'Wir suchen dabei immer große Parkplätze. Aber es ist fast unmöglich, im Allgäu Trainingsmöglichkeiten auf hohem Niveau zu finden', benennt Andreas Günther die Problematik der Allgäuer Rennfahrer. Abseits von der Strecke hält sich Maxi beim Fußballtraining in der E-Jugend des FC Rettenberg sowie mit Nordic Walking und Radfahren fit, da das Training in einem Fitness-Studio für Kinder in dem Alter noch nicht so geeignet sei, meinen die Eltern.'Sport macht mir Spaß, sonst würde ich es ja nicht machen', versichert der 9-Jährige. Bisher ergeben sich noch keine Schwierigkeiten mit der Schule. Nach dem Unterricht erledigt Maxi Günther als Erstes seine Hausaufgaben. 'Da ist er sehr pflichtbewusst', lobt Mama Ingrid ihren Sprössling und Maxi ergänzt: 'Länger als eineinhalb Stunden brauch ich dafür aber nicht.' So bleibt noch genug Zeit für sportliche Aktivitäten und den Freundeskreis. Da die meisten Rennen, an denen Maxi teilnimmt, am Wochenende in Bayern stattfinden, kommt der 9-Jährige noch nicht auf viele Fehltage. Zu einigen großen Wettbewerben, die eine längere Anreise erfordern, muss Familie Günther allerdings schon freitags los. 'Dafür hat die Schule aber Verständnis', erläutern die Eltern. Schließlich lohnt es sich für den kleinen Rennfahrer meist auch, denn er hat mit dem südbayerischen und dem bayerischen Meistertitel bereits beachtliche Erfolge vorzuweisen. Bei der deutschen Meisterschaft kletterte er zudem auf den fünften Rang und holte sich mit der Mannschaft den zweiten Platz.
Oberstdorf käme in in Frage
Die Familie denkt aber bereits über den Wechsel in ein Sportinternat nach. 'Da ist das Verständnis für die Sportler sicherlich noch größer', vermutet Ingrid Günther. Daher werde sie sich zu gegebener Zeit die Einrichtung in Oberstdorf auf jeden Fall ansehen.
Um seine schulische Ausbildung weiter weg von zu Hause oder gar im Ausland zu absolvieren, sei Maxi nämlich noch zu klein, meint die Mutter. Er selbst findet die Vorstellung, ein Sportinternat zu besuchen, keineswegs abwegig.
'Das könnte ich mir schon vorstellen', entgegnet der 9-Jährige und fügt hinzu: 'Da gewöhnt man sich dran und findet neue Freunde.' Foto: Charly Höpfl