Sonthofen: Urlauber bleiben kürzer Viele Wiederholungstäter Von Ulrich Weigel Sonthofen Weiter rückläufige Übernachtungszahlen verbucht die Stadt Sonthofen. Das liegt weniger an der Urlauber-Zahl, sondern vor allem daran, wielange die Gäste bleiben. Im Vorjahr lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 4,8 Tagen, 1996 waren es noch 5,25. Der auf denersten Blick kleine Unterschied schlägt gewaltig zu Buche,berücksichtigt man die Zahl der Touristen. Insgesamt 108252 Urlauber konnte Sonthofen im Vorjahr begrüßen, nur229 weniger als im Rekordjahr 1998 (-0,2%). Viele blieben jedoch nurkurz: Die Übernachtungszahl sank um 12896 auf 520153 (-2,4%). Das istdas schlechteste Ergebnis seit dem Tourismus-Boom nach dem Mauerfall. Für Gästeamtsleiter Klaus Huber untermauert das einen Trend der Vorjahre: Ins Allgäu geht es immer häufiger nicht mehr zum Haupturlaub, sondern nur zur Zweit- oder Drittreise. Zu dem starken Rückgang trugen laut Huber sicher Betriebsschließungenund Umbaumaßnahmen ihr Scherflein bei. Doch es gibt auch Auffälligkeiten: Die Einbußen bei den Übernachtungen verteilen sichauf nur 22 Betriebe, davon 15 in Altstädten. Die anderen 400 Vermieterkonnten ihre Zahlen annähernd halten oder sogar ausbauen. Im Monatsvergleich sticht zum einen der starke Einbruch im August ins Auge (s. Grafik), zum anderen der Zuwachs im November. Da stieg dieÜbernachtungszahl um über 17,6%. Nicht erkennbar ist dagegen der im Vorfeld prognostizierte Reiseboom zum viel gepriesenen Jahrtausendwechsel (Huber). In Hotels mehr volle Betten Da die Zahl der Betten auf 4240 (-170) abgebaut wurde, ist ihre Auslastung etwas gestiegen. Im Schnitt war jedes Sonthofer Gästebettan 123 Tagen belegt.
Die beste Auslastung hatten Hotels (57,1%) und Gasthöfe (27,9%). Schlecht schnitten Zweitwohnungen (11,7%),Privatvermieter (16,7%) und der Campingplatz (17,2%) ab. Am Campingplatz hatte sich das Pfingst-Hochwasser negativ ausgewirkt. Mehr als 30 private Vermieter verzeichneten 1999 keine einzigeÜbernachtung. Ferienwohnungen standen über zehn das ganze Jahr leer. Erfreulich zu werten ist die Zahl der Wiederholungstäter: 40% warennicht zum ersten Mal in Sonthofen, acht % davon kamen schon überzehnmal. Um möglichst alle Altersgruppen anzusprechen, legt das Gästeamt nach Hubers Worten Wert auf eine ausgewogene Gästebetreuung. Besondere Renner waren wieder Bauernhof- und Sennereiführungen. Erneutgesunken ist der Besuch der sieben Heimatabende. Im Schnitt kamen nurnoch 95 Zuschauer. Die beteiligten Gruppen wollen an der Traditionaber festhalten, so der Gästeamtsleiter. Im Wirtschaftsausschuss unterstrich Dr. Rüdiger Haug (CSU) diewirtschaftliche Bedeutung des Tourismus die einzige Branche mit Wachstumschancen (Bürgermeister Hubert Buhl). Hubert Timmermann (FW) regte an, Heimatabende künftig in der Sonnenkopfhütte des Hotels Allgäu Stern abzuhalten, die dafür einoptimales Ambiente biete. Für jüngere Urlauber fehle ein attraktives Angebot. Beispielsweise ließen sich mehr Strecken für Mountainbikerausweisen. Auch Gisela Maubach (SPD) vermisst junge Gäste. Die sollte man mitinteressanten Angeboten in die Region holen. Gästeamtsleiter Huberriet davon ab, für alle Altersgruppen touristische Angebote zuschaffen. Er würde den Schwerpunkt bei Fami