Alle zwei Jahre ruft "dorf aktiv" zum Dorf-Flohmarkt in Wohmbrechts. Der hat auch heuer eine Menge Besucher angelockt. Nostalgiker sind hier ebenso auf ihre Kosten gekommen wie die wirklich praktischen Leute. Was sicher das Wichtigste an der Aktion ist: Man trifft sich und schafft zusammen.
Am Schulberg haben die Kinder ihre Schätze aufgebaut, am Schlossweg die "Großen". Es gibt richtige Hingucker wie den schönen alten Stubenwagen von Elke Gleinser aus Wohmbrechts, aus dem ihre elf Monate alte Tochter Ronja "herausgewachsen" ist. Radsportler Fabian Kirchmann aus Engelitz hat ebenfalls eine Rarität auf Lager: MTB-Schuhe einer Firma, die in Insolvenz gegangen ist. "Leider", sagt der 17-jährige, der schon Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften war. Beim Heimatverein sind alte Ansichtskarten und Reiseführer gefragt.
Verkauft wird auch, um zu helfen. Bei Ferdl Rasch aus Eglofs fließen die Erlöse in die Kindernothilfe und Patenschaften in Chile, bei Albert Bosker in Kinderhilfsprojekte in Afghanistan.
An den meisten Ständen wird feste geratscht und auch gekauft. Auch beim Kinderflohmarkt gehen die Geschäfte rund um Plüschtiere, Bücher und Matchbox-Autos gut. "Es hat sich gelohnt", sagen Mathias Natterer, Janina und Miriam Kuhn zufrieden. Ähnliches hört man auch bei den "sieben Enkele" von Georg Hofer. Der Nachwuchs hat an diesem Tag ohnehin gut Lachen. Gabs in der Grundschule doch eine Vorstellung des Wangener Kasperltheaters. Und die war laut Yannik Müllers "gut und lustig".
Auf großes Interesse stößt die Traktorenschau. Unter den Oldtimern sind der blaue Eicher, Baujahr 1956, von Hans Bilgeri aus Adelgunz und der rotbraune 61er Fahr von Franz Kirchmann aus Engelitz. Gibts irgendwo ein solches Treffen, sind sie dabei. Und behaupten: "Wenn wir reisen, wirds Wetter schön." Womit sie an diesem Tag wieder einmal völlig recht haben.
Lustig gehts bei der Fahrrad-Versteigerung am Bauhof zu. Die Palette der Fundstücke reicht vom Rennrad übers Mountainbike bis zum bunt angemalten Drahtesel. Mal aus Alu, mal aus Italien. Mal mit Rücklicht und ohne Schaltung und dann wieder andersrum. Hergatz Bürgermeister Uwe Giebl versteht sich aufs Anpreisen: Verweist auf Superschnäppchen und dreht mit einem Gefährt eine kurze Runde, um einen Interessenten zu überzeugen.
Zum guten Schluss sind 13 Räder verkauft und zwei übrig (darunter das "Fast-Highlight mit dem kleinen Achter"). Giebls Ehefrau Dagmar, die auch den Hammer schwingen durfte, zählt die Scheine und Münzen und kommt auf 134 Euro. Der Heimatverein darf sich freuen. Er bekommt die Hälfte des Erlöses.