Mit einem 2:1 (1:0)- Auswärtserfolg im Spitzenspiel der Fußball-Bayernliga beim Verfolger FC Ingolstadt II hat der führende FC Memmingen in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der Durchhänger mit drei sieglosen Spielen ist überwunden. Die Mannschaft von Trainer Esad Kahric sicherte sich mit fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten TSV Rain sogar vorzeitig die Herbstmeisterschaft.
Mit der ersten Halbzeit im Ingolstädter MTV-Stadion war Kahric zunächst ganz und gar nicht einverstanden, insbesondere mit den Abstimmungsproblemen in der Abwehr-Viererkette. In Sachen Spielaufbau sprang wenig bis gar nichts heraus. Das Geschehen spielte sich auf beiden Seiten weitgehend im Mittelfeld zwischen beiden Strafräumen ab. Eine der Ausnahmen nutzte Ingolstadt in der 36. Minute durch Vincent Bönig zum Führungstreffer. Er kam nach einem Stellungsfehler der Memminger Abwehr frei vor FCM-Torhüter Tobias Kirchenmaier zum Schuss. Für den Vertreter des verletzten Karl Kögel gab es bei seinem Bayernliga-Debüt hier nicht viel zu halten. Zwei Möglichkeiten für die Allgäuer in der ersten Halbzeit hatte Maximilian Knuth mit einem Pfostenschuss (18.
) und kurz vor der Pause, als er freistehend vergab.
Doppelschlag von Decker
In der zweiten Hälfte drehten die Memminger mit einem Doppelschlag das Spiel und damit auch das Ergebnis. Sie stellten unter Beweis, wie einfach Fußball sein kann. Eine Flanke von rechts, eine von links und in der Mitte zweimal Candy Decker. 51. Minute: Einen Kopfball von Benedikt Deigendesch nach Hereingabe von Johannes Zwickl (für den erkrankten Stefan Zobel in der Startelf) konnte Ingolstadts Torhüter Krüger nicht festhalten. Decker staubte ab. 60. Minute: Diesmal kam der Ball von links von Knuth, Decker erzielte sehenswert aus der Drehung seinen achten Saisontreffer. "Das hat Candy klasse gemacht", lobte Kahric.
Bei den Hausherren flog Pollmann (74.) nach zweifachem Foulspiel an Daniel Böck binnen zwei Minuten mit der Ampelkarte vom Platz. Mit Glück, Geschick und vor allem der zurückgekehrten Souveränität brachten die Memminger den knappen Vorsprung verdient über die Zeit.
Memmingen ist damit vorzeitig Halbzeitmeister, doch Trainer Kahric verfiel deshalb nicht in Euphorie: "Bis zum Titel ist es noch ein langer Weg."
Nun kommt am nächsten Samstag (14 Uhr) erst einmal zum Vorrunden-Abschluss der bisher stärkste Aufsteiger SV Schalding/Heining in die Memminger Arena.