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FBG Kaufbeuren blickt auf ein turbulentes Jahr zurück

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FBG Kaufbeuren blickt auf ein turbulentes Jahr zurück

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    Holzmarktpreis erfreut Waldbesitzer Ketterschwang (fro). Bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kaufbeuren war das Wetter das Gesprächsthema Nummer eins: Der lange vergangene Winter wirkte deutlich auf dem Holzmarkt nach. Doch auch die Klimaerwärmung beschäftigt die Waldbesitzer. Sie war das Thema bei den Referaten der Experten (siehe weiterer Artikel). Trotzdem konnte Geschäftsführer Nobert Fischer feststellen, dass der momentan hohe Holzpreis gute Erträge gebracht hat. Allerdings könne demnächst der Preis wieder unter die 100 Euro pro Festmeter (¤/fm) fallen.

    'Wir haben ein turbulentes Jahr hinter uns', fasste es Vorsitzender Heinz Sobek zusammen. Zu Beginn des vergangenen Jahres habe die Witterung permanent den regionalen Einschlag verhindert, was sogar zu Versorgungsengpässen geführt habe, erläuterte Fischer im Bericht über den Holzmarkt. Damals lag der Holzpreis bei knapp über 60 ¤/fm. Das habe natürlich die Nachfrage gesteigert, so dass der Holzpreis deutlich auf über 100 ¤/fm anzog. Doch 'die Nachfrage übertrifft die Angebotsmöglichkeiten des Waldbesitzes in vielen Regionen'.

    Dagegen könne nun der Wintereinbruch die Bergung des Wurfholzes nach dem Orkan erschweren. Wie der Holzpreis auf dem Markt sich weiterentwickle, sei zwar ungewiss, aber das Limit des Preises sei wohl schon erreicht. 'Vorerst heißt es nun Ruhe bewahren', so Fischer.

    Auch Sobek sprach in seinem Tätigkeitsbericht über die Holzpreise: 'An so eine Steigerung kann ich mich nicht erinnern.' Er kritisierte dabei auch den langfristigen Vertrag mit Festpreis zwischen der Großbetrieb Klausner und dem Freistaat. Zugleich kündigte er den Einstieg der FBG in einen Säge in Fuchstal sowie die Zusammenarbeit mit dem Maschinenring und anderen FBGs auf dem Biomasse-Sektor an. Das sei auch nötig, da das Ostallgäu kaum Biomasse aus dem Wald anschaffe, meinte Werner Günther, der Leiter des Amtes für Land- und Forstwirtschaft. Da sei das Ostallgäu 'ein weißer Fleck'.

    Sein Stellvertreter Robert Berchtold forderte höhere Abschusszahlen beim Wild. Das müsse die Konsequenz aus dem Verbissgutachten sein, nachdem sich die Schäden durch Verbiss gegenüber 2003 im Ostallgäu verdoppelt hätten, so Berchtold vor rund 120 Gästen. Unter denen konnte Vorsitzender Sobek Vertreter von Behörden, Verbänden, Gemeinden oder anderer FBGs begrüßen.

    Bürgermeister Kaspar Rager aus der gastgebenden Gemeinde sprach ein Grußwort und freute sich mit den Waldbesitzern, dass die Region nach dem Orkan 'glimpflich davongekommen ist'.

    Wortweiser

    Forstbetriebsgemeinschaft

    Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) vertritt 1 292 Waldbesitzer mit 6 755 Hektar Wald in der Region Kaufbeuren, wobei 70 Prozent der Mitglieder eine bis zu vier Hektar große Waldfläche besitzen. Die FBG konnte vergangenes Jahr etwa 50 576 Festmeter Holz für 2 929 770 Euro verkaufen, so Geschäftsführer Norbert Fischer. Etwa zwei Drittel des Holzes stammt von Nadelbäumen. Eine Neuerung gab es innerhalb der FBG: Im personellen Bereich wurde die Geschäftsführung aufgestockt: Neben Fischer und Michael Heckel gehört nun auch Forstwirt Thomas Kirchhofer aus Burggen dem Gremium an.

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