Kartoffeln, Mehl, Eier und Schmalz – das sind Zutaten, die recht zu Fastenspeisen passen. Aus ihnen besteht auch die Allgäuer Küche, wie sie etwa in dem Rezeptbuch 'Hunger ist der beste Koch' in 44 Rezepten erklärt wird. 'Eigentlich sind das fast alles Fastenspeisen', sagt die Bäuerin und Autorin Waltraud Mair, die die alten Kochanleitungen mit Bidinger Senioren zusammengetragen hat. 'Da war früher das panierte Fischfilet an Aschermittwoch schon etwas Besonderes', sagt die 55-Jährige, die das einfache Leben noch aus ihrer Kindheit in Bidingen kennt. Auch wenn sich die Ernährungsgewohnheiten grundlegend geändert haben: Fisch, aber auch Kässpatzen, stehen in vielen Familien bis heute am Aschermittwoch auf dem Speiseplan. Und vielleicht wird auch in den nächsten 40 Fastentagen manch spartanisches Allgäuer Gericht zu neuen Ehren kommen.
Ob das 'Falsche Voressen' oder der 'Eierhaber', Mehlspeisen wie 'Scheiterhaufen' oder auch die 'Schleddersuppe' oder der 'Broamser': Einfach, preisgünstig und fleischlos wurde im Allgäu unter der Woche bis weit hinein in die Nachkriegszeit gegessen. Fleisch gab es in der Regel allenfalls am Sonntag oder sogar nur an hohen Feiertagen.