Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Faschingsverein "Löwen 77" klagt über zunehmende Auflagen der Behörden

Feste

Faschingsverein "Löwen 77" klagt über zunehmende Auflagen der Behörden

    • |
    • |
    Faschingsverein "Löwen 77" klagt über zunehmende Auflagen der Behörden
    Faschingsverein "Löwen 77" klagt über zunehmende Auflagen der Behörden Foto: alexandra wehr

    Klaus Rothärmel hat anstrengende Wochen hinter sich: Der Präsident des Legauer Faschingsvereins "Löwen 77" hat mit seinem Verein sieben Prunksitzungen, einen Narrensprung und mehrere Bälle organisiert. Mit Begeisterung, klar. Aber in diesem Jahr auch mit viel Ärger, sagt er. Die Vorgaben der Behörden machten dem Verein zu schaffen. "Die Auflagen werden immer mehr und immer härter, und sie sind nicht zu erfüllen", klagt Rothärmel.

    Beim Legauer Narrensprung und beim Marktplatzfest im vergangenen Sommer hätte der Verein den Veranstaltungsort eigentlich einzäunen und die Eingänge kontrollieren müssen, weil auch Alkohol ausgeschenkt werde, berichtet Rothärmel. Eine Auflage zum Jugendschutz. "Aber wir können Legau doch nicht einzäunen", sagt der Präsident kopfschüttelnd.

    Trotz der Auflage habe der Verein nach einem Gespräch mit der Polizei entschieden, den Narrensprung abzuhalten. "Sie sagten, sie würden das nicht so eng sehen und den Zug nicht aufhalten", erklärt Rothärmel. "Also haben wir beschlossen, dass wir den Narrensprung unter dieser Voraussetzung abhalten können. Aber eigentlich haben wir gegen die Auflagen verstoßen. Wenn etwas passiert wäre, wäre ich als Vorsitzender dran gewesen.

    " Diese Verantwortung will er in Zukunft nicht mehr tragen. "Als Versicherungskaufmann kann ich mir nicht leisten, eventuell sogar vorbestraft zu sein", so Rothärmel.

    Landratsamt an "vernünftiger Lösung" interessiert

    Ulrike Klotz, am Landratsamt Leiterin der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass ihre Behörde nach einer Gesetzesänderung beim Marktplatzfest im vergangenen Sommer zwar eine Einzäunung gefordert habe, beim diesjährigen Narrensprung aber nicht mehr. Natürlich sei auch das Landratsamt um eine "vernünftige Lösung" bemüht.

    Klotz sagt, das Jugendamt habe eine "verkürzte Jugendschutzauflage" und damit eine "differenzierte Fassung" an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Illerwinkel geschickt. Dort sei wohl "aus Versehen" die Langfassung in den Bescheid an den Verein eingeflossen. Ludwig Wassermann, Leiter des Ordnungsamts der VG Illerwinkel, widerspricht dem: "Wir haben vom Landratsamt keine differenzierte Fassung ohne Einzäunung bekommen."

    Richtig emotional wird Rothärmel, wenn es um die Prunksitzungen im Legauer Löwensaal geht. Nach Aschermittwoch müsse das Gebäude umgebaut werden, heiße es vonseiten des Landratsamts. "Vor allem neue Fluchtwege sollen entstehen", erklärt Rothärmel. "Aber machen Sie das mal bei einem 100 Jahre alten Haus. Nach 30 Jahren Prunksitzungen im Löwensaal kommen sie jetzt auf so was."

    Ulrike Klotz erklärt die Position des Landratsamts: "Wir haben unsere gesetzlichen Auflagen, wir haben Verantwortung für die Besucher." Aber, so betont sie: "Wir wollen keine Traditionen sterben lassen." Im Landratsamt werde es auf jeden Fall eine Nachbesprechung der Probleme geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden