Biessenhofen (kg). - Der Biessenhofener Faschingsverein Flake stellte einmal mehr unter Beweis, dass er auch über die Faschingszeit hinaus den Bürgern Spaß und Gaudi vermitteln kann. So geschehen am vergangenen Wochenende. Während derzeit in der großen Politik um Angela Merkel als neue weibliche Führungsspitze der Republik gerungen wird, ist das Thema 'Frauen an der Spitze' bei den Biessenhofener Faschingsfreunden kein Thema. Seit Jahren schon 'regiert' dort Anni Leinsle zu aller Zufriedenheit und kann auch heuer wieder mit einem gut angenommenen Programm aufwarten, wie der Moderator scherzhaft feststellte.'Bunter Abend 2005' hieß das Programm an drei Tagen im Gemeindesaal Biessenhofen. Bunt gemixt mit Theater, Sketchen, Musik und Gesang und nicht zuletzt mit wortreichen Sprüchen und Einlagen von Moderator Wolfgang Eurisch als Überleitungen. Vieles lag wieder in der Regie von Jürgen Richter, der sein Talent als Mime erneut in den Hauptrollen voll ausspielen konnte und oftmals Applaus bekam. So zum Beispiel in dem Stück 'Chaos hoch drei', als er seine Frau Helga (Renate Streich) scheinheilig mit den Worten, 'sie möge nicht im Moorbad versaufen,' zu einem Kuraufenthalt verabschiedete.'Kaum ist die Katz aus dem Haus, fangen die Mäuse das Tanzen an', könnte man es umschreiben, als Gspusi Lolita, Onkel Eugen, Tante Lina und der Freund der noch nicht mündigen Tochter Regine das Haus bezogen, was natürlich ihm als Ignaz Götz und Opa Albert manche Turbulenzen bescherte. Gattin Helga kehrte jedoch unerwartet frühzeitig heim, da sie wegen eines Moorbad-Casanovas die Kur abbrechen musste
Musiker mit Schauspieltalent Zum Auftakt der bunten Abende nach dem Eröffnungsmarsch durch die Kleine Dorfmusik sah man das Stück 'Der Himmel möchte Gnade walten lassen'. Hier baten drei Opfer von Missverständnissen beim Himmelsvater (Alwin Hönicke) um Einlass. Im zweiten Theaterstück 'Die gestohlene Statue' (sieben Darsteller) war ebenfalls Heiterkeit bis zum Schluss angesagt schon wegen der Sprachschwierigkeiten. Denn Frau Ernestine Dittenhauser, alias Madame Chabraque (Barbara Fanderl) bat darum, man möge nicht den 'wiaschte Allgäuer Dialekt', sondern Hochdeutsch sprechen, da bei der angesagten Dinner-Party hochgestellte Persönlichkeiten geladen seien. Aber letztlich kam doch immer wieder der Dialekt und alltägliche Sprachgebrauch zum Ausdruck. Der Opa (Jürgen Richter) brachte seine Abneigung gegenüber der die Schwiegertochter unter anderem mit der Bemerkung zum Ausdruck, als junge Leute seien sie in den Hafen der Liebe eingelaufen, heute sei Liebe vergangen, 'aber der alte Hafen ist geblieben'. In dem Tumult um die gestohlene Statue im Garten klärte letztlich Kommissar Polumbo (Alwin Hönicke) und Kommissarin Käsle (Anni Leinsle) die Verwicklung auf. Auch unter den Musikanten zeigten sich schauspielerische Talente, als Diener Gerhard Seitz und Xaver Sailer als betagte Sofie das legendäre Stück 'Dinner for one' darboten und den Beifall auf ihrer Seite hatten. Moderator Wolfgang Eurisch gab in verführerischer Kostümierung das Gesangsstück 'So ein Mann, so ein Mann' zum Besten.