Zwölf Teams bei Bodypainting-Meisterschaft in Oberstaufen Von Barbara Hell Oberstaufe. Nicht einmal eine Skizze hatte die 31-jährige Sandra Tacher aus Türkheim (Unterallgäu) für ihr 'Unter-Wasser-Kunstwerk' am Körper ihrer Schwester Iris angefertigt. Doch jeder Pinselstrich saß, regelrecht in die Unterwasserwelt eintauchen konnte, wer sich am Samstagabend die 28-Jährige im Panoramabad 'Aquaria' betrachtete. Sandra Tacher wurde Siegerin der zweiten Drei-Länder-Bodypainting-Meisterschaft in Oberstaufen. In der Airbrush-Technik landete Martin Treidler aus der Schweiz auf Platz eins. Alles angefangen hat bei Sandra Tacher mit dem Fasching. Da begann sie, aufwändige Kostüme und Masken zu zaubern. Immer mutiger griff sie zu ausgefallen Farben und Stoffen - und so wurde das Hobby der Bankkauffrau in diesem Jahr auf die Bemalung des ganzen Körpers ihrer Schwester ausgedehnt. Auf Anhieb landete sie mit einer Gestaltung des Eiffelturms bei einem europäischen Wettbewerb in Österreich auf Platz zwölf in der Kategorie 'Spezialeffekte'. Und nun auf Platz eins in Oberstaufen.'Viel Blau, Wellen und Glitzer' war zu Beginn der fünfstündigen Arbeit in ihrem Kopf - mehr Vorbereitung brauchte sie nicht, als sie zu den Farben griff und ihrer fast nackten Schwester ein ganz besonderes Kleid anzog.
Der macht es nichts mehr aus, wenn vornehmlich ältere Herren beim Bodypainting vor allem zu Beginn zur Kamera greifen: 'Mit dem Spannertum muss man leben, das ist immer so', zuckt die Sportwissenschaftlerin mit den Schultern. Wichtig ist den beiden, dass der künstlerische Aspekt im Vordergrund steht - dass sie dieses Ziel erreicht haben, sah die Jury auch so. Fasziniert beobachtete die fünfjährige Pauline aus Oberstaufen mit ihren Freundinnen, wie auf dem Körper des Berufsmodels Linda Gwender in Airbrush-Technik die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser entstanden. Selbst will sie aber nicht Objekt der Kunst werden: 'Wie kriegen die denn die ganzen Farben wieder runter?' Kein Problem: alles mit Wasser abwaschbar und garantiert hautfreundlich, sagen die Models. Auf Lindas Körper wird derweil ein prächtiger Adler erkennbar. Aus den feinen Düsen einer Airbrush-Pistole spritzt der Produktionsleiter einer Messebaufirma in der Schweiz, Martin Treidler, die Farben auf. Ein paar Anregungen hatte er vorher gesammelt, um sein anspruchsvolles Thema umzusetzen. Aber keines der zwölf Teams in Oberstaufen hatte offenbar vorher ausprobiert, was am Schluss der Veranstaltung, moderiert von Bernhard Lingg, der Jury präsentiert wurde. Künstlerisch gestaltete 'Kleider' auf nackter Haut - das interessierte nicht nur viele Badegäste im Aquaria, sondern auch die Medien. Das Bayerische Fernsehen drehte vor Ort einen Beitrag, der bereits gesendet wurde, der Bodensee-Sender Euro 3 war ebenso präsent wie TV Allgäu und RTL Bayern (Sendetermin Sonntag, 23. November, 17.45 Uhr). Für Organisatorin Birgit Pfeiffer ist nicht nur deshalb klar, dass die Körperkunst-Meisterschaft ein alljährliches Spektakel in Oberstaufen wird: 'Auch diese Kunst braucht eine Chance', ist sie fest überzeugt.