Sie hat den Monsta-Body mit dem Monsta Blick und ihr Monsta-Boom-Boom gibt mir den Kick (Aus dem Hit "Monsta") Kempten Lichtblitze zucken über die Köpfe hinweg. 6500 rechte (oder linke) Arme strecken sich nach oben, bewegen sich im Takt. Und ebenso viele Kehlen tönen, was die Stimmbänder hergeben. Die Jungs von Culcha Candela auf der Bühne haben ihren Hit "Monsta" angestimmt. Und so ziemlich alle singen mit. Den Text kennen die meisten auswendig - nicht nur den Refrain (siehe oben), sondern auch die Strophen.
Es ist Dienstag, halb elf Uhr abends, in der Big Box in Kempten. Die Stimmung beim Konzert von Culcha Candela - was übersetzt ungefähr > heißt - kocht über, während draußen die Temperatur unter den Gefrierpunkt rutscht. Hits wie >, > oder > haben den Grundstein dafür gelegt. Aber Sänger Johnny Strange und seine Mitstreiter singen und rappen nicht nur, sie feuern die Besucher auch immer wieder an mitzusingen, mitzuklatschen, sich zu bewegen.
Die Fans feiern eine ausgelassene und ausgesprochen friedliche Monster-Party. Es tritt ein, was die internationale Truppe am Beginn des Konzertes, nachdem die recht blasse Vorband > díe Bühne verlassen hatte, ankündigte: >
Glücklicherweise nehmen sie sich nicht beim Wort. Aber Culcha Candela sorgt für einen Lärm, den die Big-Box-Wände bisher wohl selten erlebt haben dürften. Denn nach > fordern die fünf Sänger und DJ Chino: > Als Antwort erhalten sie ein infernalisches, 6500-faches Kreischen und Brüllen. Und um den Spaß auf die Spitze zu treiben, wird die Zuschauermenge nun noch in zwei Hälften geteilt, die gegeneinander um die Wette schreien müssen. Das Publikum, das hauptsächlich aus 15- bis 25-Jährigen besteht, macht begeistert mit - auch die vielen jungen Besucher unter 14 Jahren, die in Begleitung ihrer Mamas und Papas gekommen sind, und die aus Sicherheitsgründen auf die Galerie gelotst wurden.
Den Bogen fast überspannt
Die Musik von Culcha Candela, eine ganz eigene Mischung aus Pop, Rock, Latin und Hip-Hop, scheint in diesen Momenten nicht mehr wichtig. Es geht nur noch um die massenhafte Gaudi. Fast überspannen die Berliner den Bogen. Für kurze Zeit droht das Konzert in verrückten Übermut abzugleiten. Doch dann findet die Band zurück zu ihrem groovenden Dancehall-Rhythmus. Und zu den Ohrwurm-Melodien, bei denen die Zuhörer zu Mitsingern und Mitklatschern werden können.