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"Fang ma bei 29 an, bitte"

Seeg

"Fang ma bei 29 an, bitte"

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    "Fang ma bei 29 an, bitte"
    "Fang ma bei 29 an, bitte" Foto: boxler

    Jeden Freitagabend kommt die Jugendkapelle Seeg im Probenraum der Harmonie im Gemeindezentrum zusammen und probt. Eigentlich nichts Besonderes für ein junges Blasorchester mit einem engagierten Dirigenten wie Christian Weber. Aber doch etwas anderes, wie Angela Schmölz betont, die seit zehn Jahren Trompete spielt. Denn die Proben finden für das Wertungsspiel beim Bezirksmusikfest in Weißensee im Juni statt. Die Seeger treten in der Mittelstufe an, als Pflichtstück haben sie "Tales of a Distant Star" von Naoya Wada ausgewählt. "Da ist schon ein Unterschied", meint Angela Schmölz, "das ist nicht das Klassische, was wir übers Jahr so spielen."

    Für die Musiker zwischen zwölf und 25 Jahren ist das keine leichte Aufgabe. Immer und immer wieder üben sie die eine kurze Passage, denn "das muss noch a bissle mehr rauskommen", so Dirigent Christian Weber.

    Die Jugendkapelle Seeg hat schon zwei eigene Jahreskonzerte gegeben. Der Klangkörper von über 50 Musikanten, den Dirigent Christian Weber straff, doch mit Humor führt, hat sich auch schon einige gute Ergebnisse bei Wertungsspielen erspielt. Die jungen Musikanten haben den D1-Bläserkurs absolviert und sind bereit, ihre Freizeit der Musik zu widmen. Neben den vielen Auftritten unterm Jahr sind es vor allem die Probentermine, die hier zu Buche schlagen, in den letzten drei Wochen vor den Wertungsspielen gleich zweimal pro Woche.

    90 Punkte knapp verpasst

    Schließlich hat die Jugendkapelle auch Ehrgeiz. Ein Beispiel dafür ist der zehnjährige Daniel Gast. Seit zwei Jahren ist er im Orchester und spielt Schlagzeug. "Man muss ganz regelmäßig üben, muss Noten lesen können, aber auch Spaß dabei haben", versichert er ernsthaft. Jeden Tag nach den Schularbeiten übt Daniel. Denn die Jugendkapelle hat eine magische Grenze noch nicht erreicht: "Bei mehr als 90 Punkten erhält man einen Preis. Und die haben wir beim letzten Wertungsspiel nur knapp verfehlt", berichtet der Zehnjährige.

    Dirigent Christian Weber geht es auch um die Punkte, aber er sieht seine Aufgabe vor allem "in der Verbesserung des Zusammenspiels der Gruppe, die richtige Dynamik und Akzente zu setzen. Es ist zwar das gleiche Stück, das von verschiedenen Musikkapellen gespielt wird, aber bis es unsere eigene, preiswürdige Note hat, ist ein langer Weg".

    Weber spielt in der Musikkapelle Seeg Trompete und weiß, wovon er spricht. "Tales of a Distant Star" ist ein kraftvolles und phantasievolles Stück mit ganz verschiedenen Tonlagen, -farben und Harmonien mit dem Schwierigkeitsgrad "zwei plus". In der Schule wäre das eine recht gute Note. Beim Wertungsspiel gehts aber um die Punkte. Noch sind die Seeger Jugendlichen ganz locker, "aber die Aufregung kommt spätestens beim Vorspielen", versichern sie unisono. (sr)

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