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Familiengerecht und solidarisch

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Familiengerecht und solidarisch

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    Memmingen (kth). - Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und weitere katholische Verbände wie Landvolk, Frauenbund und Kolping haben in einem Aktionsbündnis vor zwei Jahren ein Modell zur anstehenden Rentenreform entwickelt. Unter Federführung der KAB Memmingen wurde jetzt in einem Politikergespräch mit den CSU-Bundestagsabgeordneten der Region, Dr. Georg Nüßlein, Dr. Gerd Müller und Kurt Rossmanith, das Modell zur Diskussion gestellt. Während Nüßlein und Rossmanith zumindest die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Rentenreformmodell zusagten, lehnte Müller (Parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium) kategorisch ab. Es überzeuge ihn nicht, sei nur in der Theorie interessant und nicht realisierbar. Man werde letztlich das bisherige, beitragsbezogene System weiter verfolgen und mit entsprechenden Änderungen ausstatten, wie dem Renteneintrittsalter mit 67 Lebensjahren, Berücksichtigung der ehrenamtlichen Tätigkeiten und Erziehungszeiten. Zuvor hatte Hans Reich von der KAB Kaufbeuren das 'Modell für ein familiengerechtes und solidarisches System der Alterssicherung' vorgestellt, das in den drei Stufen die Sockelrente (als solidarische Pflichtversicherung), eine Pflichtversicherung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und als dritte Säule die betriebliche und private Altersvorsorge enthält. Mit Blick auf die Sockelrente seien alle Einkommenssteuerpflichtigen - neben den Arbeitnehmern auch Selbständige, Beamte und Politiker - anspruchsberechtigt.

    Kritik an der Politik Der KAB-Diözesanvorsitzende Lothar Roser bemängelte in der Diskussion, dass sich die Parlamentarier auf Zustandsbeschreibungen beschränkt, mit dem Modell aber nicht wirklich beschäftigt hätten. Diese Einschätzung bestätigte auch der Sekretär der KAB Memmingen, Kai Kaiser, der das Modell nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in der Region und im Allgäu insgesamt präsentiert haben wollte. Darum seien Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen katholischen Verbände aus diesem Gebiet - unter anderem aus Augsburg, Kempten, Kaufbeuren, Lindau, Memmingen und Ottobeuren - zu dem Gespräch erschienen. Erna Groll von der KAB Kempten forderte die Politiker zu einem weiteren Dialog auf: 'Man kann sich doch damit beschäftigen; wer sich dem solidarischen System entzieht, wird ausgegrenzt.' Kaiser seinerseits kündigte Aktivitäten für die Öffentlichkeit an. So sind Ende November Informationsveranstaltungen in Buxheim und Mindelheim vorgesehen.

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