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Busunternehmen in Sonthofen schließt wegen Personalmangel und Strukturwandel

Eine "Ära" endet

Familienbetrieb gibt auf – Busunternehmen im Allgäu schließt Wegen Personalmangel und Strukturwandel

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    Das Oberallgäuer Reiseunternehmen "Alpenvogel" aus Sonthofen, wurde zum Jahresende 2022 geschlossen.
    Das Oberallgäuer Reiseunternehmen "Alpenvogel" aus Sonthofen, wurde zum Jahresende 2022 geschlossen. Foto: Benjamin Liss

    Das Oberallgäuer Busunternehmen „Alpenvogel“ aus Sonthofen hat geschlossen. Nach 92 Jahren musste der Familienbetrieb zum Jahresende schließen. „Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umstände machten es schwierig, unseren Familienbetrieb weiterzuführen“, so der 55-jährige Geschäftsführer Klaus-Peter Kracker. Gegründet wurde das Allgäuer Bus- und Reiseunternehmen im Jahr 1930. Klaus-Peter Krackers Großvater gründete das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder. Schließlich stieg Krackers Vater mit in das Familienunternehmen ein. Vor 25 Jahren kam dann der jetzige Geschäftsführer Klaus-Peter Kracker in die Firma und führt seitdem die Geschäfte. Mehrere Krisen konnte das Unternehmen überleben, doch jetzt geht eine „Ära“ zu Ende.

    Mitarbeiter fehlen

    Nicht nur in der Hotellerie fehlen Fachkräfte, sondern auch in der Reisebranche. Vor allem an Busfahrern mangelt es. „Wir haben einfach keine Busfahrer mehr bekommen und hatten auch keine Reserven mehr. Der Zeitpunkt der Schließung ist gerade gut, weil die Genehmigungen für mehrere Buslinie ausgelaufen sind“, so Kracker. Rund 13 Mitarbeiter hatte das Unternehmen noch zum Jahresende, ein Teil davon wird vom Busunternehmen „Komm mit“ aus Sigishofen bei Sonthofen übernommen. „Die Firma „Komm mit“ hat unseren Fuhrpark aufgekauft und übernimmt auch einen Teil unserer Fahrer“, so der 55-Jährige. 

    Auch Reisebüro schließt

    Bevor das Unternehmen die Linien nicht mehr zuverlässig bedienen könne, entschied sich der 55-Jährige, das Unternehmen zu schließen. Auch das Reisebüro des Unternehmens inmitten von Sonthofen schloss zum Jahresende seine Türen. Der Grund: Corona und der Strukturwandel. „Beim Reisebüro hat sich der Strukturwandel besonders bemerkbar gemacht. Die Reiseumsätze haben noch nicht das Niveau wie vor der Pandemie erreicht und viele buchen mittlerweile über das Internet“, erklärt Klaus-Peter Kracker. So endet die Geschichte eines Oberallgäuer Familienbetriebes nach 92 Jahren. 

    Unternehmen ist nicht pleite

    Die Gerüchteküche hatte die vergangenen Wochen schon gebrodelt, doch Kracker betont, dass das Unternehmen nicht „pleite“ sei! „Der Wandel der Zeit hat uns leider dazu gezwungen, unseren Betrieb aufzugeben, bevor es zu spät ist. Jetzt war einfach eine gute Zeit!“, so Kracker. Die bisherigen Buslinien werden jetzt von der Firma „Komm mit“ weiter betrieben, auch die beliebten Opernfahrten nach München organisiert noch die Firma Alpenvogel, betont Kracker. Ein Hinweis am Rande: Wer noch gültige Gutscheine für Busreisen besitzt, kann sie täglich zwischen 9 und11 Uhr auszahlen lassen.

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