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Falkenstein ist wieder sicher

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Falkenstein ist wieder sicher

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    Viel Handarbeit und zwei Sprengungen haben in den vergangenen Wochen dafür gesorgt, dass der Südaufstieg zum Falkenstein und ein Besuch der Mariengrotte wieder sicher sind. Toni Freudig mit seiner Agentur für Bergsport sowie Sprengmeister Martin Gehring aus Unterjoch waren im Einsatz.

    Wie berichtet waren Ende März Felsbrocken in der Mariengrotte abgestürzt und hatten Schäden verursacht. Die Gemeinde sperrte den Südaufstieg, das Landesamt für Umwelt begutachtete den gefährdeten Bereich. Mitte Juni begann nach einigem Hin und Her die Sanierung des Felsens. Zehn Tonnen loses Gestein lösten Freudig und seine Mitarbeiter rechts der Grotte und beförderten sie kontrolliert zu Tal. Nach einer Unterbrechung wegen schlechten Wetters nahmen sie sich einer instabilen Felsplatte und eines brüchigen Felskopfs direkt über dem Grottenvorplatz an.

    Weil sich Handarbeit als zu gefährlich erwies, holten sie Sprengmeister Martin Gehring aus Unterjoch zu Hilfe. Zwei Stunden dauerte die Vorbereitung der Wand für die Sprengung. Schutt musste aus den Rissen gegraben, die Ladungen gesetzt, Zünddrähte verknüpft und die Löcher mit Kies wieder gestopft werden. Die Vorarbeiten für die zweite Sprengung waren noch aufwendiger. Eine 15 Kilogramm schwere Bohrmaschine musste hochgezogen werden, weil kein ausreichend breiter Riss für eine Sprengstange vorhanden war. Dann die Sprengung: Tausende von Steinen flogen durch die Luft, eine Rauchwolke hüllte die Ostwand ein. Was übrig blieb, war eine dunkelgelbe, haltlose senkrechte Felsoberfläche. "Ein Wunder, wie diese gigantischen Felsblöcke sich an dieser Wand festkrallen konnten", so Freudig. Am nächsten Tag seilte er sich ein letztes Mal in die überhängende 80-Meter-Wand hinein, um sämtliche Seile abzubauen.

    Die Mariengrotte sei durch die Aktion um ein Vielfaches sicherer geworden, so Freudig. Eine 100-prozentige Steinschlagsicherheit könne aber für die Zukunft nicht garantiert werden, vor allem nicht in Monaten, in denen die Temperatur zwischen Plus- und Minusgraden schwanke. Insgesamt habe man 180 Arbeitsstunden für die Aktion gebraucht.

    Gemeinde weist Vorwurf zurück

    Freudigs Vorwurf an die Gemeinde, sie habe nicht rasch genug gehandelt, wies diese zurück. Man habe die Mitteilung über die Steinschlaggefahr sofort weitergeleitet und Warn- sowie kurz darauf Sperrschilder errichtet. Da es sich aber um Privatgrund handle, habe man nicht den Auftrag zur Beräumung der Felswand geben können. An deren Kosten beteilige sich die Gemeinde aber ebenso wie an den noch ausstehenden Arbeiten an der Grotte.

    Dort müssen unter anderem Steinsockel wieder hochgemauert und ein neues Geländer errichtet werden. (mar)

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