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Experten beleuchten in Wildpoldsried die Windkraft

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Experten beleuchten in Wildpoldsried die Windkraft

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    Experten beleuchten in Wildpoldsried die Windkraft
    Experten beleuchten in Wildpoldsried die Windkraft Foto: Ralf Lienert

    Rund um das Thema Energiegewinnung aus Wind drehte sich ein Treffen mit Fachleuten in Wildpoldsried. Dort hatte der Verein Renergie Allgäu ein 'Windkraft-Forum' organisiert. Von der politischen über die rechtliche bis zur wirtschaftlichen und technischen Seite wurden alle Aspekte beleuchtet.

    'Eine Verspargelung der Landschaft soll verhindert werden. Stattdessen sollen ausreichend große Flächen als Vorranggebiete ausgewiesen werden, um der Windkraft Raum zu geben', erläuterte Irene Marquart, Geschäftsführerin des Regionalplanungsverbandes Allgäu. Dabei verfolge der Regionalplanungsverband 'die Schwarz-Weiß-Lösung', damit hinterher Ruhe in den Gemeinden herrsche.

    Marquart schilderte den aktuellen Stand im Verfahren bei der Festlegung der künftigen Vorranggebiete. So sollen bis Mitte Oktober informelle Anhörungen erfolgen, denen im Dezember der Aufstellungsbeschluss folge und schließlich ein dreimonatiges Anhörungsverfahren.

    Gefahr für Tourismus?

    Einzelne Vertreter der Kommunen monierten, dass dies zu schnell gehe. Manche Kommunalverwaltungen würden gerade erst aufwachen und keiner wisse, 'ob der Zubau mit Windrädern in Tourismusgebieten nicht die Kundschaft vertreibt'.

    Rechtsanwalt Dr. Micha Klewar erläuterte den Umfang und die Fallstricke von Genehmigungsverfahren anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis. Außerdem ging er auf Beteiligungsformen und die Finanzierung einer Windkraftanlage ein.

    Über die Planung und Realisierung von Windrädern auf kommunaler Flur berichtete der Wildpoldsrieder Bürgermeister Arno Zengerle. Insgesamt sieben Windräder stehen inzwischen auf seiner Flur.

    'Das Vertrauen in die Personen ist entscheidend', sagte er im Hinblick auf die große Bereitschaft Wildpoldsrieder Bürger, Geld in lokale Windkraftanlagen zu investieren. So mussten viele Interessenten aus Nachbargemeinden abgewimmelt werden, die ebenfalls gerne investiert hätten.

    Für künftige Anlagen strebe er daher mit den umliegenden Gemeinden eine Kooperationsform an, bei der beispielsweise vier Kommunen an einer Betreibergesellschaft beteiligt werden. Es gehe nicht an, dass der Erlös ausschließlich an Wildpoldsrieder gehe, während die Nachbarn den Anblick der Windräder hinnehmen müssten.

    Mindestens ein Jahr lang messen

    Anton Paulus, Geschäftsführer der Windspirit GmbH Bad Grönenbach klärte über Chancen und Risiken der Wirtschaftlichkeit auf. Entscheidend sei, 'dass der Standort windhöffig ist'. Windmessungsexperte Dr. Josef Guttenberger erläuterte die technischen Details und Anforderungen eines Windgutachtens – Grundlage für die Ertragsberechnung. Die entscheidende Größe dabei sei eine mindestens einjährige Messung. Kostenpunkt: bis zu 80 000 Euro.

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