Wegen der Ausgangsbeschränkung in Bayern könnte die häusliche Gewalt zunehmen. Das befürchten immer mehr Experten. Die Opfer: Meist Frauen und Kinder, heißt es in der Donnerstagsausgabe der Allgäuer Zeitung. Demnach sei die momentane Krise eine "Extremsituation". Das Zusammensein auf engstem Raum, die Sorgen um die Gesundheit oder die Arbeit und der fehlende Kontakt zu anderen Menschen "kann problematisch werden", so Alexandra Schreiner-Hirsch, Pädagogische Leitung im Landesverband Bayern des Kinderschutzbundes. Gerade jetzt komme es sehr stark darauf an, wie Menschen mit den eigenen Gefühlen umgehen, so die Expertin. Manche Strategien - wie ins Fitnessstudio zu gehen - könnten die Menschen zurzeit aber nicht umsetzen. Im schlimmsten Fall wird Gewalt zum Ventil, um Stress und Aggressionen abzubauen. Hauptsächlich gefährdet seien Kinder von Familien, in denen es bereits im normalen Alltag Probleme gibt oder Frauen, die sich in bereits gewalttätigen Partnerschaften befinden. "Die derzeitige Isolation könne sich nun zusätzlich negativ auswirken", heißt es weiter in der Zeitung. Hilfsangebote seien demnach zurzeit besonders wichtig. Sozialreferentin Dorothee Schiwy geht davon aus, "dass die Fälle häuslicher Gewalt deutlich ansteigen werden, je länger die Ausgangsbeschränkungen bestehen bleiben.“ Weil es die Einschränkungen erst seit vergangenem Wochenende gibt, lasse sich bisher aber nicht feststellen, ob es deshalb mehr Fälle von häuslicher Gewalt gebe. Das erklärt Sabine Rochel, Opferschutzbeauftragte beim Polizeipräsidium Schwaben Nord, gegenüber der AZ.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Donnerstagsausgabe unserer Zeitung vom 26.03.2020. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper