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Ex-Pächter räumt nachts die Disco aus

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Ex-Pächter räumt nachts die Disco aus

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    E-One in Oberstdorf derzeit geschlossen Zukunft offen Oberstdorf/Sonthofen (uw). Nach Schließung des E-One in Oberstdorf hat das Oberallgäu vielleicht auf Dauer eine Disco weniger. Die Sonthofer Privatbrauerei Höss (Der Hirschbräu) als Eigentümerin möchte das Tanzlokal künftig anders verwenden. Als Discothek ließ sich dort zuletzt nicht genug erwirtschaften. Erschwerend kommt hinzu, dass ein früherer Pächter in einer nächtlichen Aktion das komplette bewegliche Inventar samt Möbeln verschwinden ließ. Etwas dubios und rechtlich im Zwielicht sieht der kaufmännische Leiter der Brauerei, Bert Taube, das Vorgehen dieses früheren (nicht aber des letzten!) Pächters. Der laut Polizei nicht greifbare Mann hatte das Ausräumen genau geplant und seinen Helfern exakte Anweisungen gegeben. Darauf deutet ein in der leeren Disco gefundener Plan hin. So sollten die Helfer beispielsweise den Lastwagen nachts am Oberstdorfer Ortstrand parken und dann alles Inventar zusammenpacken beziehungsweise bereitstellen. Erst danach sollten sie den Laster holen, alles schnell einladen und verschwinden.

    Dabei gab es sogar genaue Anweisungen, in welchem nächtlichen Zeitfenster die Räumung stattfinden solle. Ganz wesentlich: Von einem Diebstahl zu sprechen, wie es ein Heftchen für Disco-Veranstaltungen macht, ist falsch. Denn das Inventar gehörte diesem Vorpächter, auch wenn der seinerseits bei der Brauerei noch Außenstände offen hat. Als nun der aktuelle Pächter die Disco schließen wollte, wäre das Inventar nicht mehr benötigt worden. Die Hirschbrauerei hätte dann ihr Vermieterpfandrecht geltend gemacht. Doch den Braten roch der Vorpächter offenbar und vereitelte den Brauerei-Plan. Er schlug eine Woche vor der Übergabe zu. Für Taube ist die nächtliche Räumung ein geschickter Schachzug, gegen den schwer anzugehen sei. Andere Nutzung?Zu dem Aus für die Disco führten die Umsätze im E-One, die schon länger weder Pächter noch Brauerei glücklich machten. Laut Hirschbräu-Geschäftsführer Hans-Hermann Höß wird nun an eine normale gastronomische Nutzung gedacht. Möglich sei auch ein Internet-Café, vielleicht in Zusammenarbeit mit den Projekt Null Grad Celsius. Zur nächtlichen Räumung der Disco erklärt Höß: So was hab ich noch nie erlebt.

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