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Ex-Kriminalkommissar Josef Wilfling stellt Werk Unheil in Füssen vor

Rupprecht

Ex-Kriminalkommissar Josef Wilfling stellt Werk Unheil in Füssen vor

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    Ex-Kriminalkommissar Josef Wilfling stellt Werk Unheil in Füssen vor
    Ex-Kriminalkommissar Josef Wilfling stellt Werk Unheil in Füssen vor Foto: Wolfgang Kahler

    Einen Mann, der 'viel erlebt und viel zu erzählen' habe, wie Maria Rupprecht erklärte, präsentierte die Buchhandlung Rupprecht jüngst beim Leseabend mit Josef Wilfling. Der Autor war mehr als 20 Jahre lang bei der Münchner Mordkommission und bis zu seiner Pensionierung 2009 deren Leiter. 'Der deutsche Columbo', wie Wilfling schon genannt wurde, ließ seine Gedanken dabei vor rund 25 Besuchern hauptsächlich um die These kreisen, die seinem zweiten Buch 'Unheil' den Untertitel gegeben hat: 'Warum jeder zum Mörder werden kann.'

    Kein Wunder, dass der 65-Jährige dem Auditorium zu Beginn seiner teils sehr berührenden und schockierenden Ausführungen gleich einmal mitteilte, dass es 'heute um Mord und Totschlag in der Realität' gehe und Horror 'nichts anderes als ein Blick in die Welt' sei, wie Alfred Hitchcock gesagt habe.

    Demzufolge fesselte Wilfling, dessen erstes Buch 'Abgründe' (Untertitel: 'Wenn aus Menschen Mörder werden') er 2011 auf den Markt gebracht hatte, die Zuhörer zunächst mit zahlreichen statistischen Fakten wie zum Beispiel dem, dass 'Beziehungstaten rund 90 Prozent aller Tötungstaten' darstellten, oder dem, dass 'heuer allein im August 13 Kinder in Deutschland' ermordet worden seien.

    Ein weiteres wissenschaftlich erhobenes Ergebnis sei zudem, dass 'Frauen im Bereich Mord die kleinste Tätergruppe und die größte Opfergruppe' darstellten. Dabei sei 'jedes Verbrechen ein absolutes Unikat', betonte Wilfling und sagte voraus, dass das Internet in Zukunft 'der größte Tatort' werden würde.

    Manch große Grausamkeiten

    Mit der Behauptung, 'Wo der Liebesroman endet, beginnt der Krimi', brachte der Autor das Publikum zwischendurch zum Schmunzeln. Meistens waren die Besucher jedoch sehr berührt und gespannt von Wilflings Schilderungen von manch großen Grausamkeiten, mit denen er die 'Schwerpunkte unserer Mordermittlungen' garnierte.

    Da kein Mord 'aus heiterem Himmel' geschehe, gebe es 'immer eine Vorgeschichte', in der dann die Mordkommission ermittle, machte Wilfling deutlich, der seinen früheren Job in erster Linie als 'das Sammeln von Fakten' beschrieb. Und sich dabei hin und wieder selbst gefragt habe: 'Kann auch ich zum Mörder werden?'

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