Füssen (me). Der Trainer des Eishockey-Oberligisten EV Füssen, Franz-Josef Baader, muss Berufsoptimist sein. Kaum ein Spieltag vergeht, ohne dass sich einer seiner Leoparden verletzt abmeldet. Ohne sechs Spieler tritt der EVF heute in München an. Doch der Coach macht aus der Not eine Tugend: 'Wir müssen trotzdem die Punkte holen', so Baaders Forderung. In der kommenden Woche fehlen nämlich auch die drei ukrainischen Nationalspieler, die dann ein Turnier mit der Nationalmannschaft in Kiew absolvieren. Nach der Papierform stehen die Voraussetzungen schlecht, denn weder gegen München noch gegen Peiting, am Sonntag Gegner im BLZ, konnten die Schwarz-Gelben in dieser Saison bisher punkten. Die personelle Situation des EVF hat sich diese Woche weiter verschärft: Neben den Langzeitverletzten Andreas Driendl, Florian Schneider und Matthias Sänger muss Trainer Baader bis aus weiteres auf Kapitän Marcus Bleicher (Virusinfektion) verzichten. Zudem trennte sich der Verein während der Woche von Marijo Brcic (siehe eigener Bericht) und Oleksandr Mukhanov ist wegen seiner Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Kempten für die heutige Begegnung gesperrt. Um den Kader aufzufüllen, rücken die drei Juniorenspieler Simon Demmler, Markus Waldvogel und Christopher Harß in das Oberliga-Team nach. Heute Abend, 20 Uhr, tritt der EVF beim EHC München an.
Das Hinspiel war mit 6:1 eine klare Sache für die Landeshauptstädter, die als Dritter zwar nur einen Platz, aber dafür 17 Punkte vor den Lechstädtern stehen. Der EHC hat eine eingespielte Mannschaft, die in Stürmer Ron Newhook und den beiden starken Torleuten Patrick Koslow und Jochen Vollmer ihre überragenden Akteure hat. Zudem bieten die Münchner vier komplette Blöcke auf. 'Wir müssen in der Abwehr gut stehen und dürfen keine Fehler machen', hat Baader als Devise ausgegeben. Er baut dabei auf den großen Kampfgeist seiner Mannschaft, die mit acht Siegen aus den vergangenen zehn Partien eine mehr als beachtliche Serie hingelegt hat. Mit dem Tabellenfünften Peiting kommt am Sonntag eine weiterer Tabellennachbar um 18 Uhr ins BLZ. Mit 31 Punkten zählt der ECP zu den fünf Teams, die sich um zwei Plätze in der Meisterrunde streiten. Die Peitinger haben eine sehr kampfstarke Mannschaft und sich zudem vergangene Woche aus der Konkursmasse des SC Riessersee mit den Stürmern Florian Vollmer und Ulrich Maurer verstärkt. 'Wir müssen mit Engagement und Leidenschaft in die Partie gehen', lautet das Motto von Trainer Bobby Baader. Mit einer laschen Einstellung habe man gegen den ECP keine Chance, wie vor allem die 1:3-Niederlage vor zwei Wochen schmerzvoll zeigte. Der EVF hofft in dieser wichtigen Partie auch auf die Unterstützung durch zahlreiche Zuschauer. Der Berufsoptimismus von Baader allein reicht wohl nicht für den ersten Sieg aus.