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Evangelisches Gemeindezentrum in Buchenberg eingeweiht

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Evangelisches Gemeindezentrum in Buchenberg eingeweiht

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    Nach Behelfslösung nun ein eigenes Haus Buchenberg (mor). Mehr als zehn Jahre hat die Realisierung des evangelischen Gemeindezentrums der Johannesgemeinde Kempten an der Ludwig-Geiger-Straße in Buchenberg auf sich warten lassen. Jetzt wurde die Einweihung des knapp 400 000 Euro teuren Baus mit Gottesdienst- und Gruppenraum, Sakristei, Teeküche und kleineren Zimmern groß gefeiert. Ehrengast war Regionalbischof Dr. Ernst Öffner.

    Jahrelang mussten sich die inzwischen 499 Mitglieder der Gemeinde mit Behelfslösungen begnügen: Gottesdienste wurden in der Georgskapelle gefeiert, aber auch in der Schulaula, im Nebenzimmer eines Gasthauses und sogar im Biomasseheizwerk. Mit der Einweihung setze die evangelische Kirche auch ein Zeichen für die Zukunft. Pfarrer Reinhard Friedrich von der 'Hauptgemeinde' der Johanneskirche in Kempten: 'Wer sagt, heute baut man keine Kirchen mehr, trägt eine tiefe Resignation in sich.' Zum Einzugsgebiet des neuen Gemeindezentrums gehört auch die Gemeinde Wiggensbach.

    Noch etwas 'gewöhnungsbedürftig' sind für manche Besucher die Betonwände. Archi-tekt Matthias Weber erklärte, warum er diesen Baustoff benutzte: 'Sichtbeton ist ein Zeichen von Festigkeit. Er ist ein natürlicher Baustoff, glatt, hat aber auch Ecken, Nester, Unebenheiten, so, wie wir Menschen auch. Holz verbreitet Wärme und Glas symbolisiert Offenheit. Das alles sind Eigenschaften einer christlichen Gemeinde.'

    Regionalbischof Dr. Ernst Öffner zelebrierte gemeinsam mit dem Pfarrerehepaar z.A. Julia und Jens Cleve den Gottesdienst. Er nannte den ersten Advent ein Signal, die Türen weit zu öffnen. Doch man dürfe nicht nur die Innenansicht behalten: 'Wir haben eine Verbindung mit den Christen in aller Welt.'

    'In einer Welt, in der die Menschen immer mehr frei von religiösen Aspekten und Regeln sein wollen, suchen andere verstärkt nach Halt, Geborgenheit und Antworten', erinnerte Landrat Gebhard Kaiser in einem Grußwort. Aus seinem persönlichen Fonds stellte er 1 000 Euro in Aussicht für weitere wichtige Anschaffungen. Die Gemeinde nutzt nämlich als 'Übergang' von der alten Zeit in die neue noch die bisherigen Altarinsignien und auch die alten Stühle.

    Wohlwollende Unterstützung erfuhr die evangelische Gemeinde auch durch die Marktgemeinde Buchenberg. Schon in den Grundstückskauf sei der Vorgänger von Bürgermeister Toni Barth, Ernst Windmüller, eingebunden gewesen. Mit der Übernahme der Erschließungskosten und des Stromanschlusses habe die Marktgemeinde großes finanzielles Entgegenkommen gezeigt. Bürgermeister Barth freute sich über das neue 'Kleinod' in Buchenberg. Das Gemeindezentrum sei Ort des Glaubens, biet auch die Chance, in den Räumen kleinere Konzerte anzubieten.

    Die Kosten des Gemeindezentrums betragen laut Wolfgang Zoller, Leiter der evangelischen Gesamtkirchenverwaltung, knapp 400 000 Euro, 25 000 Euro mehr, als ursprünglich veranschlagt worden waren.

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