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Evangelische Schüler müssen in katholischen Unterricht

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Evangelische Schüler müssen in katholischen Unterricht

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    Evangelische Schüler müssen in katholischen Unterricht
    Evangelische Schüler müssen in katholischen Unterricht Foto: ralf lienert

    Kempten|feß| Welche Bedeutung hat der evangelische Religionsunterricht an Allgäuer Schulen? Damit hat sich die Dekanatssynode des evangelischen Dekanats Kempten auseinander gesetzt. Dr. Uwe Steinbach von der Evangelischen Schulstiftung Nürnberg referierte außerdem über reformpädagogische Ansätze, was den Unterricht an Schulen betrifft. Die Aufgabe einer Dekanatssynode ist es, die Zusammenarbeit der Gemeinden zu fördern und ihre Anliegen an die Landessynode oder den Landeskirchenrat weiterzugeben.

    Religionsunterricht werde von einigen Schülern und Eltern nicht Ernst genommen, verkomme in manchen Fällen sogar zum 'Laberfach' ohne Anspruch oder falle zu oft aus. Das waren die Hauptproblempunkte, die sich im Erfahrungsaustausch der rund 60 Kirchenvorständen, Pfarrern und Religionspädagogen heraus kristallisierten.

    Dabei sprachen sich vor allem die Teilnehmer aus dem Kemptener Raum für eine Verbesserung des evangelischen Religionsunterrichts am Berufsschulzentrum in Kempten aus. Dort falle nicht nur der Unterricht in diesem Fach häufig aus, sondern es müssen auch hunderte evangelische Schüler den katholischen Religions- oder den Ethikunterricht besuchen, weil den evangelischen Religionslehrern nicht mehr Stunden zur Verfügung gestellt würden. Man beschloss sich mit den zuständigen Stellen, der Regierung von Schwaben und dem Kultusministerium, in Verbindung zu setzen, um die Situation zu verbessern. Denn evangelische Lehrkräfte würde die Kirche zur Verfügung stellen.

    Doch auch über Aufgaben und Chancen des evangelischen Religionsunterrichts diskutierten die Teilnehmer der Dekanatssynode. Dabei wurden vor allem Schulgottesdienste, die Zusammenarbeit mit den Pfarrern und der Kirche, sowie anderen Lehrkräften und auch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit für den Religionsunterricht in den Mittelpunkt gestellt. Auch Dekan Hans Gerhard Maser betonte die Bedeutung des Unterrichtsfachs. 'Es wird dort nicht Glaube vermittelt, sondern Sozialkompetenzen und eine religiöse Prägung', sagte der Dekan. Auch dürfe nicht vergessen werden, dass es auch ein so genanntes 'Zeitfenster' für religiöse Prägung gebe. Problematisch sieht er unter anderem die Versorgung der vielen Dorfschulen, die es im Allgäu gibt.

    Dr. Uwe Steinbach stellte reformpädagogische Ansätze für den Unterricht vor. 'Wir müssen Lebensräume inszenieren', forderte er.

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