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Eugen Böckler ist tot

Kaufbeuren

Eugen Böckler ist tot

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    Eugen Böckler ist tot
    Eugen Böckler ist tot Foto: michael hochgemuth

    "Kaufbeuren verliert eine große Persönlichkeit", sagte gestern der Vorsitzende der Freien Wähler, Bernhard Pohl, zum Tod seines langjährigen Stadtratskollegen Eugen Böckler. Der Malermeister war 2008 aus dem Gremium ausgeschieden. Er hatte sich nach 36 Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt, um Jüngeren Platz zu machen. Und auch, weil er gesundheitlich angeschlagen war. Am Sonntag starb er im Alter von 75 Jahren.

    Auch wenn Böckler 1934 in Jengen geboren wurde, so darf man ihn inzwischen wohl als Kaufbeurer Urgestein bezeichnen. 1961 übernahm er hier in der Ludwigstraße das bis heute existierende Malergeschäft. Böckler wurde in der Wertachstadt schnell heimisch. Über die Tänzelfestknabenkapelle, bei der er die Tuba blies, lernte er schnell viele Leute kennen. 1972 wurde er erstmals für die CSU in den Stadtrat gewählt. 1998 wechselte er nach einem Streit um den OB-Kandidaten der Partei zu den Freien Wählern und war zuletzt sieben Jahre deren Fraktionssprecher. "Er war einer der renommiertesten Kommunalpolitiker seit vielen Jahren", sagt Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU). Er lernte Böckler im Stadtrat als "unglaublich erfahrenen und interessierten Menschen kennen". Privat kannte Bosse Böckler schon viel länger, schließlich war er als Kind mit Sohn Roland in der Schule und oft bei Familie Böckler daheim.

    Bewundernswert findet Bosse den Blick Böcklers für die alte Bausubstanz Kaufbeurens. Er renovierte etwa die 199 Meter lange Stadtmauer zwischen Blasiuskirche und Hexenturm. Auch sein eigenes Wohnhaus, das zu den ältesten Gebäuden in Kaufbeuren zählt, hat der Malermeister vor dem Abbruch bewahrt und saniert.

    Schon 1962 wurde er zum Obermeister der Maler- und Lackiererinnung gewählt. Er ermöglichte die Einführung des Blockunterrichts für Maler und Lackierer an der Kaufbeurer Berufsschule und war dort bis 1996 Fachlehrer.

    Am Herzen lag dem langjährigen Kirchenpfleger von St. Martin auch die heilige Crescentia. 2001 richtete Böckler im Münzturm aus seiner privaten Sammlung ein Crescentiamuseum ein. 2007 entstand mit seiner Hilfe neben dem Geburtshaus der Kaufbeurer Heiligen in der Neuen Gasse eine Weberstube.

    Für all seine Verdienste erhielt er 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

    Beerdigt wird Eugen Böckler am Freitag, 5. Februar, um 9 Uhr auf dem Alten Friedhof. Anschließend findet das Requiem in St. Martin statt.

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