Offenbar sind im Allgäu etwa 20 Kindertagesstätten von den Streiks betroffen - Sechzehn davon alleine in Marktoberdorf, wo demnach alle Einrichtungen zumindest "punktuell" betroffen sind. Das gab Gewerkschaftssekretär Manuel Büttner gegenüber allgäuer-zeitung.de bekannt. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes treffen sich ab 10:00 Uhr in Marktoberdorf zu einer zentralen Kundgebung. Neben den vielen betroffenen Kitas in Marktoberdorf sollen unter anderem auch ein bis zwei Einrichtungen in Kempten und Kindergärten in Buchloe betroffen sein.
Wer ist noch betroffen?
Von dem Streik am Mittwoch sind außerdem Einrichtungen der folgenden Vereine betroffen:
- Lebenshilfe Memmingen
- Lebenshilfe Ostallgäu
- Lebenshilfe Lindau
- Lebenshilfe Kempten
- Wertachtal Werkstätten
- Unterallgäuer Werkstätten
Scheitern die Verhandlungen?
Ein Angebot der Arbeitgeber in der jüngsten zweiten Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften laut einem Bericht der dpa als viel zu gering zurückgewiesen. Verdi-Chef Frank Werneke hatte seither mehrfach auf die Möglichkeit eines Scheiterns der Verhandlungen hingewiesen.
Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen weit auseinander, sagte Werneke am Dienstag in Schwerin. Mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde Ende März sagte er: "Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden müssen." In dem Fall werde Verdi den Weg der Urabstimmung einleiten. Weitere Ausstände wären dann die Folge - dann als Erzwingungsstreiks.
Was will ver.di?
Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es für die rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes aber 500 Euro mehr geben. Die Forderungen und das Angebot liegen also noch weit außeinander. Am Angebot, das die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegt hatten, kritisierte Verdi-Chef Werneke laut dpa unter anderem eine "irre lange" Laufzeit von 27 Monaten. Zwei kleine Gehaltsschritte von 3 Prozent im Oktober 2023 und 2 Prozent im April 2024 seien angeboten. Eine Mindesterhöhung für untere Einkommensgruppen schlössen die Arbeitgeber aus, kritisierte Werneke. Von der angebotenen Erhöhung der Jahresleistung profitierten höhere Einkommensgruppen in besonderem Maße. Das sei unsozial.