Die Marktgemeinde Weiler-Simmerberg hat Interesse daran, Etappenort der "Wandertrilogie Allgäu" zu werden. Christa Fredlmeier von der Allgäu Marketing GmbH hat das entsprechende Konzept im Gemeinderat vorgestellt. Entschieden ist allerdings noch nichts. Das soll erst in der nächsten Sitzung des Tourismusausschusses geschehen.
11000 km ausgeschilderte Wanderwege gibt es derzeit im Allgäu. Etwa ein Zehntel davon will die Allgäu Marketing GmbH zu einem Wegenetz verknüpfen und unter dem Namen "Wandertrilogie Allgäu" bundesweit professionell vermarkten. Trilogie deshalb, weil das Konzept auf drei Säulen aufgebaut ist: Landschaft, Wandern und Erlebnis. "Sie haben ja schon die Westallgäuer Wanderwege - so etwas möchte ich für die ganze Region machen", sagte Fredlmeier, die der Gemeinde ein großes Lob für ihre derzeit 15 ausgeschilderten Rundwanderwege aussprach.
Etwa 45 Kommunen aus dem ganzen Allgäu sollen sich als Portal-, Etappen- und Themenorte entlang der 1100 km langen Wanderstrecke wiederfinden. Dabei sollen bereits bestehende Wege und Infrastuktur explizit genutzt werden. "Wir nehmen erstmal das, was da ist", betont Fredlmeier.
Entlang der Strecke möchte die Allgäu Marketing GmbH dann Geschichten erzählen, beispielsweise aufgehängt an Persönlichkeiten wie Carl Hirnbein, Sebastian Kneipp oder König Ludwig. Weiler-Simmerberg könnte mit dem Thema Wasser einsteigen, was angesichts der bereits bestehenden Westallgäuer Wasserwege auch Sinn macht. "Mit dem Thema Wasser sind wir im ganzen Allgäu einmalig", befand Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph.
Insgesamt kostet das Konzept rund 3,4 Millionen Euro und soll innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden. Die Mitgliedschaft kostet: 22000 Euro als Portalort, 12000 Euro als Etappenort und 6000 Euro als Themenort - und zwar pro Jahr, wobei die Mitgliedschaft zunächst auf fünf Jahre ausgelegt ist.
Weiler-Simmerberg ist nicht die einzige Westallgäuer Gemeinde, die Interesse bekundet hat. Isny will Portalort werden, ebenso wie die Stadt Lindenberg. Oberreute hat bereits beschlossen, Etappenort werden zu wollen. Ebenfalls im Gespräch sind Maierhöfen, Scheidegg und Wangen. Das teilte Fredlmeier den aufmerksam zuhörenden Gemeinderäte mit.
Diese vermissten allerdings zwei für sie wichtige Orte auf der gezeigten Liste: Oberstaufen und Lindau. Oberstaufen hat kein Interesse, ebenso wie die Kreisstadt Lindau, welche laut Fredlmeier mit den Worten "Wir sind Bodensee und nicht Allgäu" abgewunken habe. Diese Absagen nahmen einige Räte mit großem Bedauern zur Kenntnis, zumal Lindau der "klassische Portalort" sei.
Kein Verbund möglich
Bruno Bernhard hatte aber gleich eine Idee: "Wenn Lindau nicht mitmacht, könnten Lindenberg, Scheidegg und Weiler-Simmerberg als Portalregion auftreten." Einen solchen Verbund lehnt die Allgäu Marketing GmbH allerdings ab. Portalort könne nur eine einzelne Kommune sein: "Sonst machen wir ein Fass ohne Boden auf. Was meinen Sie, wie viele mögliche Portalregionen wir im Allgäu bilden könnten?"