Von Monika Haugg Bad Wörishofen - Über 1600 Menschen haben sich am Sonntag bei der Suche nach einem passenden Stammzellenspender für die an Leukämie erkrankte Carolin aus Kaufbeuren im Jugendzentrum in Bad Wörishofen typisieren lassen. Die 18-Jährige war selbst am Ort und überwältigt von der großen Anteilnahme: 'Mehr als ein Danke bekomme ich im Moment gar nicht raus. Ich bin sprachlos und weiß nicht, wie ich mich bei allen bedanken soll!'Schon lange vor dem offiziellen Beginn der Aktion um 11 Uhr bildete sich eine Schlange vor dem Jugendzentrum. Doch die zahlreichen freiwilligen Helfer und das engagierte Juze-Team waren bestens auf den riesigen Ansturm vorbereitet und schleusten die Menge zur Blutspende. In einem Raum des Jugendzentrums entnahmen acht Ärzte und acht Hilfskräfte dann die erforderlichen zehn Milliliter Blut. Nicht allen fiel diese Prozedur leicht. So wurde beispielsweise Sabrina Schober, eine Freundin von Caro, kurz ohnmächtig. 'Ich habe einfach wahnsinnige Angst vor Spritzen und mir war eigentlich klar, dass dies passieren wird. Doch um Caro helfen zu können, würde ich alles machen.' Dies bestätigte auch Stefanie Geyrhalter stellvertretend für die vielen anderen Freunde und Arbeitskollegen, die alle nach Bad Wörishofen gekommen waren, mit der Hoffnung, einen 'genetischen Zwilling' für Caro zu finden. Viele hatten über die Zeitung oder das Internet von der Aktion erfahren und ließen es sich nicht nehmen, diese zu unterstützen. 'Ich habe selbst eine Tochter im Alter von Carolin und will einfach helfen', meinte Lisa Holzmann, die auch ihren Mann mit zur Typisierung brachte. Zudem spendeten viele nicht nur ihr Blut, sondern auch Geld, denn die Blutuntersuchung kostet pro Person 50 Euro. Über 40 000 Euro sind bislang auf dem Spendenkonto eingegangen.
Froh um die Unterstützung Carolin, die sich gerade nach einem längeren Krankenhausaufenthalt zu Hause erholen durfte, war überwältigt: 'Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel mir das hier bedeutet und wie dankbar ich bin. Es macht mir so viel Mut zu sehen, wie viele Leute hinter mir stehen und mir Kraft geben', sagte die 18-Jährige, die voller Zuversicht den Kampf gegen die Krankheit begonnen hat. Auch ihr Vater Georg war sprachlos: 'Es ist beispielhaft, was die jungen Leute vom Jugendzentrum, alle freiwilligen Helfer und vor allem Maxi, Caros Freund, auf die Beine gestellt und organisiert haben.' Außerdem sei es wichtig, dass mit der Typisierungsaktion auch anderen Erkrankten geholfen werden könne, fügte er hinzu, denn die gesammelten Daten blieben in einer Spenderdatei erhalten. Ganz bescheiden blieb der gelobte Maxi (Maximilian Beck) und meinte: 'Für mich ist es selbstverständlich, alles in meiner Macht stehende zu tun, um Caro zu helfen. Dennoch könnte ich das nie alleine und bin froh, dass mich alle aus dem Juze und meine Freunde unterstützen.' Inzwischen musste Caro wieder zurück ins Krankenhaus oder 'Gefängnis', wie die 18-Jährige es nennt. Doch eins sei für sie klar: 'Wenn ich mir was in den Kopf setzte, dann schaffe ich das auch - ich werde wieder gesund!'