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Es ist brutal, was da für Typen rumlaufen

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Es ist brutal, was da für Typen rumlaufen

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    Es ist brutal, was da für Typen rumlaufen
    Es ist brutal, was da für Typen rumlaufen Foto: Karin Hehl

    Von Martin Peter|KemptenWenn es am Ende des Jahres in der Schule etwas lockerer zugeht, findet auch Christian Klose ein wenig zur Ruhe. Als der 18-Jährige in der vergangenen Saison noch für den SSV Ulm in der Junioren-Bundesliga kickte, war Zeit Mangelware. Umso überraschter war auch seine Taufpatin, ihn zufällig beim Interview in einem Café in der Stadt zu treffen. Ihre erste Bemerkung: 'Du bist ja groß geworden.'

    Und, bist du größer geworden?

    Christian Klose: Nein, zum Glück nicht. Geht es nach mir, muss ich auch gar nicht mehr unbedingt wachsen

    Obwohl eine gewisse Größe für einen Abwehrspieler doch von Vorteil ist

    Christian: Auf jeden Fall. Aber mit 1,93 Meter bin ich jetzt groß genug, das reicht. Bei meiner Größe sollte ich vielmehr an Gewicht zulegen.

    Dann empfehle ich, mit dem Sport ganz aufzuhören

    Christian: (lacht) So meine ich das auch wieder nicht. Ich rede eher von Muskelmasse, mehr Kraft. In meiner Zeit in Ulm habe ich gemerkt, wie wichtig das ist. Es ist brutal, was in der Jugend-Bundesliga für Typen rumlaufen. Die sind alle enorm athletisch und durchtrainiert.

    Ist das in der Jugend wichtig?

    Christian: In der Klasse ja. Körperlich muss man in der Junioren-Bundesliga was vorweisen können, sonst hat man verloren.

    Wie groß war der Sprung, als Du vor einem Jahr von Memmingen nach Ulm gewechselt bist?

    Christian: Groß, obwohl die Bundesliga nur eins höher ist. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, größer als ich erwartet hatte.

    Was macht den Unterschied aus?

    Christian: Allein schon vom Läuferischen ist es was ganz anderes. Egal was: Alles wird im höchsten Tempo gemacht. Hinzu kommt, dass praktisch komplett mit zwei Ballkontakten gespielt wird. Und: Jeder Fehler wird bestraft, gerade in der Abwehr.

    Du bist erst spät zu einem Bundesligisten gegangen: Hat es das schwerer gemacht, Dich durchzusetzen?

    Christian: Schwer zu sagen, weil ich mich im Winter dann verletzt habe. Knorpelschaden, Kniescheibe raus, Außenbandabriss: Zum zweiten Mal das Komplettprogramm.

    Sicher keine leichte Zeit, oder?

    Christian: Im ersten Moment hat es mich hart getroffen. Es hat aber auch was Gutes gehabt: Ich habe gemerkt, wie wichtig andere Sachen für mich sind: Schule, Freunde, Freundin.

    Und trotzdem der Wechsel zum FC Kempten in die Bayernliga.

    Christian: Fußball ist mir wichtig, die Bayernliga trau' ich mir auch zu. Aber wenn das Knie nicht hält, muss ich übers Aufhören nachdenken.

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