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Es geht um die Menschen

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Es geht um die Menschen

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    Kaufbeuren | AZ | Den Zusammenhang von Liturgie und Diakonie erläuterte Pastoralreferent Armin Ruf von der Gemeindeentwicklung der Region Kaufbeuren-Ostallgäu beim Tag der Seelsorge im Dekanat Kaufbeuren. Dekanatsratsvorsitzender Hermann Neuner konnte dazu zahlreiche Pfarrer, Diakone, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Pfarrhausfrauen in der Pfarrei St. Ulrich in Kaufbeuren begrüßen.

    Zu Beginn seines Referates erklärte Ruf die Begriffe Verkündigung, Liturgie und Diakonie. So meine Verkündigung die Vermittlung und Erfassung von christlichen Glaubenszielen. Der lateinische Begriff Liturgie stehe für eine Praxisform, in der Christen die Beziehung zu Gott symbolisch zum Ausdruck bringen, insbesondere bei rituell-kultischen Handlungen wie Gottesdiensten und Sakramenten. Der Begriff Diakonie stehe dagegen für helfende und solidarische Zuwendung zu notleidenden Menschen sowohl auf individueller wie auf gesellschaftlich-politischer Ebene, so Ruf.

    Anhand einer Umfrage unter kirchlichen Mitarbeiter zeigte Ruf auf, dass heutzutage die Diakonie gegenüber der Liturgie weniger Beachtung erfährt. Dass dies nicht immer so war, machte ein kurzer Gang durch die Kirchengeschichte deutlich.

    Abschließend stellte Ruf die Frage 'Wie kann zusammenwachsen, was zusammengehört?'. Als Antwort hatte er einige Beispiele parat: Kirche will den Menschen nahe sein und deshalb sollte sie nicht wie eine Behörde Formulare bei der Erstkommunionvorbereitung verschicken, sondern die Familien besuchen. Ein diakonisches Angebot wäre auch, wenn kirchliche Räume für die Gesellschaft geöffnet wären. Zusammenfassend stellte der Referent fest, 'dass es in der Kirche um den Menschen geht, nicht um die Kirche' und forderte mehr Menschlichkeit und nicht mehr Kirchlichkeit.

    Dankbar wurde am Ende des Tages der Seelsorge eine Messe für verstorbene Priester, Diakone sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Dekanates gefeiert. In der Predigt stellte Dekan Reinhold Lappat das Evangelium vom Barmherzigen Samariter in den Mittelpunkt und fragte 'Wo sind heute auf der Straße die Priester und Ehrenamtlichen, wenn Passanten auf der Suche sind? Wo sind die Leute, die helfen?' Für Lappat war die Antwort klar: 'Wir sind’s, die in den Gemeinden auf dem Weg zu denen sind, die auf der Suche sind.'

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