Kaufbeuren/Ostallgäu (avu). - Eine der größten Bankenfusionen im Ostallgäu bahnt sich an: Die Raiffeisenbank Buchloe-Kaufbeuren-Marktoberdorf und die Volksbank Ostallgäu planen, sich zusammenzuschließen. Beide Genossenschaftsinstitute führen derzeit Gespräche über eine gemeinsame Zukunft. Fusionsbedingte Kündigungen soll es nicht geben, versicherten die Vorstände beider Häuser gestern. Die Gespräche führten offenbar vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbs auf dem Bankensektor zum Erfolg. Durch das 'Zusammenführen von Verwaltungsbereichen' sollen neue Freiräume für die Betreuung und Beratung der Kunden geschaffen werden, sagte der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank, Walter Rüffer. 'Das unterscheidet unsere Gespräche auch wesentlich von dem, was unter dem Schlagwort ,Fusion' sonst landläufig diskutiert wird.' Häufiges Ziel von Fusionen sei es, Kosten zu reduzieren oder gar Mitarbeiter zu entlassen, so der Bankenchef. 'Unser Fokus liegt darauf, am Markt zu wachsen und stärker zu werden. Größe ist kein Selbstzweck und kein Garant für Erfolg, kann aber günstigere Bedingungen mit sich bringen.' Laut Rüffer sind beide Banken 'gut aufgestellt und stehen solide auf eigenen Beinen'. Es werde keine fusionsbedingten Kündigungen geben, betonte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank, Christoph Huber. 'Im Lauf der Zeit werden wir selbstverständlich über die natürliche Fluktuation den Personalbestand nach und nach an die Größe und die Aufgaben in der neu entstehenden Bank anpassen.' In den Belegschaften beider Häuser habe sich eine starke Unterstützung für die Fusion abgezeichnet. 'Die Mitarbeiter sehen auch die Möglichkeit, die Zukunft selbst mitzugestalten.' Der Zusammenschluss bringe organisatorische Änderungen und neue Aufgabenschwerpunkte mit sich. Künftige Spezialisierungfelder kämen nicht nur den Kunden, sondern auch den Mitarbeitern zugute. 'Die Perspektiven für die Belegschaft machen uns auch künftig zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Region', so Huber. 'Im Vertrieb wollen wir langfristig den Personalbestand mindestens halten, eventuell sogar ausbauen.''Mit dem Zusammenschluss entsteht ein völlig neues Haus', so Rüffer, unter dessen Dach nach heutigem Stand 33 Filialen in Kaufbeuren, im Ostallgäu und im angrenzenden Schongauer Raum angesiedelt sind. Geplant sind sieben Niederlassungen, also Marktbereiche mit mehreren Geschäftsstellen. Der Schongauer Raum galt bisher als wichtiger Teil der Volksbank Ostallgäu. Auch nach dem Zusammenschluss soll er laut Huber eine vollwertige Niederlassung bleiben. Filialschließungen wollte Rüffer gestern aber nicht ausschließen. 'Man muss darüber reden dürfen, ob nebeneinander liegende Geschäftsstellen zusammengelegt werden.'
Name steht noch nicht fest Wie das neue Bankhaus heißen wird, steht noch nicht fest. Auch die Mitarbeiter sollen sich mit Ideen an der Namensfindung beteiligen. Wessen Vorschlag umgesetzt wird, der darf sich auf ein Urlaubswochenende freuen. 'Als Orientierung haben wir nur vorgegeben, dass wir als Genossenschaftsbank gut wieder erkennbar bleiben', so Rüffer. Wichtig sei auch, dass sich die Region in dem Namen wiederfindet.