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Erste Zwischenbilanz: "Relativ wenige Vögel" in Bayerns Gärten zu sehen

"Stunde der Wintervögel"

Erste Zwischenbilanz: "Relativ wenige Vögel" in Bayerns Gärten zu sehen

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    Der Erlenzeisig (rechts) war dieses Jahr häufiger in Bayerns Gärten zu sehen. Im Gegensatz dazu konnten insgesamt weniger Blaumeisen beobachtet werden.
    Der Erlenzeisig (rechts) war dieses Jahr häufiger in Bayerns Gärten zu sehen. Im Gegensatz dazu konnten insgesamt weniger Blaumeisen beobachtet werden. Foto: Becher Claudia/LBV Bildarchiv

    An diesem Wochenende fand die 16. "Stunde der Gartenvögel" statt. Dabei rief der Landesbund für Vogelschutz (LBV) jeden dazu auf, eine Stunde lang alle Vögel in seinem Garten zu zählen. Bis zum 18. Januar haben die Beteiligten noch Zeit, das Ergebnis an den LBV zu schicken. Bereits am Sonntag zog der LBV eine erste Zwischenbilanz. 

    So wenig Meisen wie noch nie 

    Demnach seien dieses Jahr "relativ wenige Vögel" in Bayerns Gärten zu sehen gewesen. Unter anderem wurden laut LBV heuer so wenig Meisen wie noch nie bei der Aktion gezählt. Ob das allerdings an der vor allem für zahlreiche Blaumeisen tödlichen Vogelkrankheit vom Frühjahr 2020 liegt, müssen genauere regionale Betrachtungen zeigen, teilt der LBV mit.

    Der Bund sieht die Hauptursache an der geringen Anzahl von Meisen vor allem am europaweit milden Winter. "Oft verbringen auch viele Meisen aus Nord- und Osteuropa die kalte Jahreszeit bei uns. Finden sie in ihrem Brutgebiet aber noch genügend zu fressen, ziehen im Winter weniger Vögel bis zu uns", sagt die LBV-Biologin Annika Lange.  Weniger häufig beobachtet wurden auch typische Waldvögel wie Buntspecht, Buchfink, Eichelhäher, Gimpel und Kernbeißer. Das sei auf eine gute Verfügbarkeit von Nahrung in der Natur zurückzuführen, meint Lange. Schließlich sei es im Dezember bei uns sehr warm gewesen. 

    Meldungen von Erlenzeisige und Wacholderdrosseln nehmen zu

    Zwar falle der Einflug von Erlenzeisige aus Nordeuropa nicht ganz so stark aus, wie vor zwei und vor fünf Jahren, trotzdem sei der kleine Fink diesen Winter vermehrt beobachtete worden. Lange vermutet, dass günstige Bedingungen den Erlenzeisigen eine zweite Brut und eine erfolgreiche Aufzucht ihrer Jungen ermöglichten. "Wegen des gestiegenen Bestands in ihren nördlichen Brutgebieten reicht derzeit die Nahrung dort nicht für alle, weshalb ein Teil der Vögel zum Überwintern zu uns nach Süden ausweichen musste", so Lange. Im Norden und Westen von Bayern konnten außerdem vermehrt Wacholderdrosseln beobachtet werden.

    Rekordbeteiligung - Haussperling auf Platz 1.

    Nach einer ersten Zwischenbilanz ist derzeit der Haussperling (auch Spatz genannt) der am häufigsten beobachtete Wintervogel in Bayern und rangiert klar vor dem Feldsperling (2.) und der Kohlmeise (3.). Nach dem Eingang von ungefähr einem Drittel der Meldungen zeichnet sich am Sonntagnachmittag eine neue Rekordbeteiligung ab, wohl auch bedingt durch den Corona-Lockdown.

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