'Soziale Stadt': Es tut sich was in Sankt Mang Von Stefanie Heckel Kempten Es bewegt sich was in Sankt Mang: Nachdem vor knapp drei Monaten die ersten Untersuchungen zum Stadtteil vorgestellt worden waren, laufen nun schon die ersten Projekte im Zuge der 'Sozialen Stadt'. Wie berichtet, soll durch das Programm, bei dem Bund und Länder Geld geben, ein 'Umkippen' Sankt Mangs verhindert werden. Im März stehen nun zwei Bürgertreffen an, zudem sind bereits Räume für ein Stadtteilbüro gefunden.
'Ja, seit Oktober ist einiges geschehen', bestätigt Dr. Richard Schießl, Leiter des Amts für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Damals war die Firma 'Empirica' in einer umfassenden Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass es in Sankt Mang einzelne Brennpunkte mit dringendem Handlungsbedarf gibt. Deshalb sei es sinnvoll, im Stadtteil das Programm 'Soziale Stadt' zu installieren, das in Thingers bereits erfolgreich gelaufen ist.
Und das ist seither geschehen:
Jugendliche: Trinkende und herumziehende Jugendliche - oft handelt es sich dabei um schlecht integrierte junge Russlanddeutsche - sind ein massives Problem. Deshalb wurden Anfang Januar zwei neue Projekte angestoßen. Zum einen, so erläutert Jugend-, Schul- und Sozialreferent Benedikt Mayer, handelt es sich dabei um eine Aktion in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring. Dabei begleitet ein Sozialarbeiter die Jugendlichen sowohl in der Robert-Schuman-Schule als auch im Jugendtreff. Ein zweites Projekt setzt bei jungen Aussiedlern an, die Hilfe auf dem Weg ins Berufsleben bekommen.
Verwaltung: Als Motor des Projekts wurde eine Lenkungsgruppe gebildet. Diese umfasst nicht nur Mitglieder der Stadtverwaltung, sondern auch die Verantwortlichen der BSG und des Vereins 'Wir in Kottern'.
Bürger: Nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen, soll bei der 'Sozialen Stadt' gearbeitet werden, unterstreicht Schießl. Deshalb werden die Bürger an den Entscheidungen beteiligt. Geschehen soll das bei zwei Terminen (Donnerstag, 15. März, 18 Uhr, im Jugendtreff und Freitag, 16. März, 17 Uhr, im Seniorenwohnheim im Oberösch). 'Dabei werden wir einen konkreten Maßnahmen- und Zeitplan erarbeiten', so Schießl. Im Mai wird dann der Stadtrat über die Projekte entscheiden.
Wohnbebauung: Noch im Oktober hatten die Bewohner der Uhlandstraße über mangelnde Sanierung durch den Eigentümer geklagt. Nur drei Prozent der Bewohner waren überhaupt zufrieden mit ihrer Situation. Auch in diesem Bereich hat sich etwas getan - die Stadt hatte Schießl zufolge den Vermieter kontaktiert, der daraufhin eine Verbesserung der Situation versprochen habe. Er wolle ein eigenes Service-Büro für die Kemptener Mieter eröffnen.
Stadtteilbüro: Zentrale Anlaufstelle für die Sankt Manger soll das Stadtteilbüro werden. Es zieht in Räume im Oberösch 3 ein. Noch unklar ist, wer Träger wird. 'Bis Mai oder Juni soll dann die Stelle des Quartiermanagers besetzt werden', kündigt Schießl an.