Die erste private Kinderkrippe der Stadt könnte noch in diesem Jahr ihre Pforten öffnen. Das sagt Nanette Taylor. Sie ist Vorsitzende des neuen Vereins "Königskinder", der als Träger der geplanten Einrichtung am Königsgraben fungiert.
Im Moment liegen alle nötigen Unterlagen bei der Regierung von Schwaben. Diese muss grünes Licht erteilen, damit der Trägerverein in den Genuss von staatlichen Fördermitteln kommen kann. Sie hat aber noch keine Entscheidung getroffen (siehe auch Infokasten).
Platz für 18 Buben und Mädchen
Nanette Taylor und die "Königskinder" haben jedoch schon sehr präzise Vorstellungen von der neuen Krippe: Diese soll ins Erdgeschoss der Villa neben dem Engelkeller einziehen. Das historische Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, gehört Taylor. Ihr Urgroßvater ließ es Ende des 19. Jahrhunderts erbauen.
Die Königskinder-Krippe soll Platz für 18 Buben und Mädchen im Alter zwischen 0 und drei Jahren bieten. "Wir wollen zwei Gruppen gründen", erläutert Taylor, "die jeweils von einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin betreut werden."
Was Eltern in der neuen Kinderkrippe bezahlen müssen, hat der Trägerverein auch schon festgelegt. Die vorgesehenen Preise sind höher als in kommunalen Einrichtungen. Zwei Beispiele: Wer sein Kind täglich vier Stunden in die private Krippe bringen möchte, bezahlt dafür 160 Euro im Monat. Die Stadt verlangt 120 Euro. Wenn die betreuten Sprösslinge auch noch zum Mittagessen bleiben, kostet das in der städtischen Einrichtung 40 Euro im Monat, bei den Königskindern dagegen 55 Euro.
"Wir wollen zu 80 Prozent Bio-Nahrung anbieten, die in der Krippe frisch zubereitet wird", betont Taylor. Dafür soll neben den vier ausgebildeten Betreuerinnen eine fünfte Kraft eingestellt werden. "Wir haben für die Stellen auch schon Bewerbungen vorliegen, das Personal aber noch nicht ausgewählt."
Die Vorsitzende des Trägervereins hebt hervor, dass das Erdgeschoss der Villa renoviert und umgebaut werden soll: "Wir planen zum Beispiel ein neues Bad und eine neue Küche."
Sponsoring vorstellbar
Wenn die Regierung von Schwaben zustimmt, wovon Taylor fest ausgeht, kann der Trägerverein auch mit staatlichen Zuschüssen rechnen. "Wir könnten uns aber auch zusätzliches Sponsoring durch Unternehmen vorstellen. Ein Beispiel: Eine Firma unterstützt uns finanziell und reserviert sich dadurch zwei Plätze für die Betreuung von Kindern ihrer Angestellten."
Generell gelte, so Taylor: Der Wohnort der interessierten Eltern spiele keine Rolle, sie müssten nicht zwingend aus Memmingen kommen. "Außerdem soll unsere Krippe das ganze Jahr über geöffnet haben. Die einzige Schließzeit ist zwischen Weihnachten und Dreikönig geplant", kündigt Taylor an.
Kontakt: Wer sich für die neue Kinderkrippe interessiert, erreicht Nanette Taylor unter der Telefonnummer (08331) 960596.