Seit 15 Jahren treffen sich junge hochbegabte Streicher und Pianisten aus aller Welt bei der Meisterkurs-Veranstaltung "International Summer Academy for Young Artists" in Marktoberdorf. Aus dem Oberallgäu kommen diesmal vier Musikerinnen, die für den erstmals ergänzend stattfindenden Meisterkurs "Eins Plus" ausgewählt wurden. Lydia Finzl aus Kempten (14, Cello), Viola Haslach (13, Bratsche) und Tabea Marquardt (14, Geige) aus Oy-Mittelberg sowie Anna Wiedemann (14, Geige) aus Buchenberg sprechen darüber, wie sie zu dem Kurs gekommen sind und was ihnen Musik bedeutet.
Wie seid Ihr zu dem Kurs gekommen?
Tabea Marquardt: Wir hatten als Quartett in den Pfingstferien am Kurs der Allgäuer Tonkünstler teilgenommen und wurden eingeladen, uns für diesen Kurs jetzt zu bewerben.
Was habt Ihr für Erwartungen?
Lydia Finzl: Ein bisschen Respekt und ein wenig Angst hatten wir schon, hierher zu kommen. Bei der Summer Academy, die ja parallel stattfindet, sind schließlich viel ältere und erfahrenere Musiker dabei. Und erstmals werden wir hier von Professoren unterrichtet. Wir fühlten uns hier aber gleich sehr wohl.
Was gefällt Euch bis jetzt?
Viola Haslach: Dass es so international ist. Und wir haben schon jetzt, nach nur wenigen Tagen, viel gelernt über musikalischen Ausdruck und Zusammenspiel.
Anna Wiedemann: Wir setzen uns, wenn wir Zeit haben, auch in den Unterricht für die anderen Teilnehmer rein und können so voneinander lernen.
Wie läuft Eurer Tag hier ab?
Anna Wiedemann: Zwei Stunden am Tag haben wir Unterricht bei den Professoren. Dann üben wir vier gemeinsam auf dem Zimmer - und wir üben und musizieren hier ziemlich viel, um das neu Gelernte auch gleich umsetzen zu können.
Habt Ihr Kontakt zu den anderen Studenten?
Anna Wiedemann: Ja, es ist schließlich interessant, mit Musikern aus aller Welt zusammen zu sein. Wir versuchen - so gut es halt geht - uns in Englisch mit ihnen zu unterhalten.
Ihr spielt schon länger im Quartett?
Lydia Finzl: Ja, vor zwei Jahren haben wir beim Wettbewerb Jugend musiziert gemeinsam einen ersten Preis mit voller Punktzahl beim Landesentscheid gewonnen. Nächstes Jahr wollen wir wieder mitmachen.
Hat Euer Quartett einen Namen?
Tabea Marquardt: Nein, bis jetzt nicht. Wir sind noch am Überlegen. Aber einen Namen zu finden ist gar nicht so leicht.
Habt Ihr Vorbilder?
Anna Wiedemann: Es gibt viele tolle Geiger. Oder das Borodin Quartett, das wir auf CD haben und das den Schostakowitsch spielt, den wir hier auch gerade einüben. Am ehesten aber sind, so glauben wir, unsere Lehrer unsere Vorbilder.
Mögt Ihr auch andere Musik als Klassik?
Viola Haslach: Klar. Linkin Park zum Beispiel, Filmmusik oder auch einfach die Musik, die im Radio gespielt wird.
Interview: Gerlinde Schubert