Kempten (kk). - Viel gegrübelt wird in diesen Tagen unter den Gartenfreunden: Darf der zarte Oleander schon ins Freie? Überleben die Geranien auf 'Balkonien' die kalten Nächte? Wann und wo wird das Gemüseangebaut? Die Allgäuer Zeitung hat bei Experten mit dem grünen Daumen nachgefragt, wie man jetzt Pflanzen am besten vor Wind und Wetter schützen kann. 'Wer kein Risiko mit seinen Pflanzen eingehen will, soll erst die Eisheiligen abwarten', empfiehlt Alfons Herb, Vorsitzender des Kreisverbandes Oberallgäu für Gartenbau und Landschaftspflege. Und die kommen jährlich vom 12. bis zum 15. Mai. Kübel- und Balkonpflanzen - wie Geranien, Petunien oder Fuchsien - könne man zwar tagsüber bereits an der frischen Luft in die Sonne stellen. Unbedingt müssten die aber mit Folien, Vlies oder Papier geschützt sein. Da Meteorologen in den nächsten Wochen weitere Frostnächte erwarten, sollten die Mimosen spätestens bei Sonnenuntergang wieder ins Warme gebracht werden. Auf keinen Fall ins Freie dürfen dagegen Blütenpflanzen, Sträucher oder kleine Zitrusbäume, die den Winter in warmer Umgebung verbracht haben. 'Nicht vor Mitte Mai raus stellen', rät Herb. Sonst würden diese kälteempfindlichen Arten eingehen. Manche mediterranen Pflanzen, wie beispielsweise Olivenbäume oder Oleander, würden dagegen kalte Nächte bis minus fünf Grad überstehen, weiß Oskar Bunk, Obermeister der Gärtnerinnung. Alle Schützlinge soll man laut seiner Empfehlung erst ins Freie stellen, sobald die nächtlichen Temperaturen über die Null-Grad-Grenze geklettert sind. Beim Gemüseanbau müsse der Heimgärtner bei Bohnen, Gurken oder Zucchini noch abwarten, bis das Thermometer wieder Plusgrade in der Nacht anzeigt. Gemüsearten wie Kohlrabi, Salat, Radieschen oder auch Kräuter mache dagegen die Kälte nichts mehr aus.
Gemüse im Frühbeet anbauen Darüber hinaus empfiehlt Herb: 'Gemüse soll bis Mitte Mai in einem Frühbeet angebaut werden.' Im abgedeckten 'Mini-Gewächshaus' wachse nämlich das erste Frühgemüse mindestens vier Wochen früher als im Freiland. Zudem könnten frostempfindliche Jungpflanzen vorgezogen werden, um später im freien Beet ausgepflanzt zu werden. Neue Trends für Balkon und Terrasse haben sich die Züchter auch heuer wieder einfallen lassen. 'Es gibt beispielsweise Geranien, die entweder noch flacher oder noch hängender wachsen', so Bunk. Ebenso würden 'ungewohnt zarte Pflanzen' an die Seite der Balkon-Klassiker rücken. Das Schwergewicht bei den Neuheiten liege auch auf bunten Hänge- oder Ampelpflanzen. Besonders beliebt seien diese Arten, weil sie Schalen und Kästen die nötige Leichtigkeit verleihen.