Unterschiedlicher hätte das Lagerleben kaum ausfallen können: Am Freitag strömten die Massen in die Altstadt. Rund 15000 Menschen feierten laut Polizei friedlich während des lauen Sommerabends. Ein Gewitter um 1.45 Uhr beendete das riesige Straßenfest rechtzeitig zur Sperrstunde um 2 Uhr.
Am Samstag hingegen goss es wie aus Kübeln, die Temperaturen kühlten stark ab. Nur etwa 1000 Hartgesottene machten sich auf in die Altstadt. Der Tänzelfestverein verlangte keinen Eintritt. Stimmung herrschte noch bei der Eröffnung, die die Mitwirkenden trotz Wolkenbruchs tapfer durchzogen. Danach waren nur die wetterfesten Lager gefragt. Viele Standbetreiber im Freien bauten ab. Selbst der beliebte Zapfenstreich der Knabenkapelle fiel ins Wasser. Nach dem > hatte Lagerlebenchef Uli Wiedemann am Samstag gehofft, dass sich das Wetter nach dem ersten großen Schauer um 16 Uhr, dem schon die Tänze im Reigen zum Opfer fielen, wieder beruhigt. Stattdessen wurden die Wolken immer dichter und es goss in Strömen. Wiedemann stellte es den Lagerbetreibern frei, ob sie aufmachen wollen oder nicht und zog die Abzeichenverkäufer an den Stadttoren ab. Wiedemann hofft, dass die einzelnen Lager durch den guten Umsatz am Freitag dennoch wenigstens ihre Ausgaben decken können. Nach der Kälte im vergangenen Jahr und dem zweigeteilten Lagerleben heuer wünscht er sich, dass 2011 das Wetter an beiden Tagen hält. Insgesamt war er mit der Ausschmückung der Lager heuer gut zufrieden, nur einzelne Ausreißer habe es gegeben. Zum schönsten Wirtelager wurde die > in der Kaiser-Max-Straße gekürt, zum aktivsten Lager die Stadtkapelle Kaufbeuren. Ebenso wie Wiedemann freut sich Kaufbeurens Polizeichef Thomas Maier, dass das Lagerleben äußerst friedlich verlief. Die heimische Polizei wurde von der Bereitschaftspolizei und der Kripo Kempten unterstützt. Am Freitag registrierten die Beamten fünf Körperverletzungen. Bei 157 Jugendschutzkontrollen gab es zwei Beanstandungen. Ein Mädchen hatte Name und Geburtsdatum ihrer älteren Freundin angegeben, eine Person musste volltrunken in Gewahrsam genommen werden. Am Samstag verstieß ein 14-Jähriger gegen das Betäubungsmittelgesetz. Ein 25-jähriger Betrunkener beleidigte eine Polizeistreife und ein 18-Jähriger wurde auf frischer Tat ertappt, als er in der Münzhalde randalierte. Die Feuerwehr musste eine brennende Mülltonne in der Kaiser-Max-Straße löschen, in der beim Aufräumen heiße Grillkohlen entsorgt worden waren.
Und auch in der Neuen Gasse waren die Floriansjünger gefragt. Dort brannte eine mit Styropor verkleidete Holzdecke in einem Keller.