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Erklären, wie Bilderbuchlandschaft entstand

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Erklären, wie Bilderbuchlandschaft entstand

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    Von Arno Pürschel Oberstdorf/Oberallgäu - Am gestrigen Sonntag präsentierte die Nebelhornbahn oberhalb der Station Seealpe ein Stück Zukunft in Form eines 'Schnuppertages'. Erstmals stellte die Bergbahn das neue 'Naturerlebnis Seealpe-Nebelhorn' vor, das nächstes Jahr unter dem Namen 'Uff d’r Alp' offiziell eröffnet werden soll. Der 'Schnuppertag' war eines von zahlreichen Angeboten im Rahmen des 'Tags der Regionen' (wir berichteten ausführlich). Mit diesem Projekt will die Nebelhornbahn dem Publikum in dem in rund 1300 Meter Höhe, rings um die Station 'Seealpe' gelegenen Alpgebiet auf einem interessanten Erlebnisweg die Bedeutung der Alp - und Forstwirtschaft für den Erhalt der alpinen Natur näher bringen. Das Projekt besteht aus einem bequem zu gehenden, etwa drei Kilometer langen Rundweg um die Seealpe. Mit abwechslungsreichen interaktiven Stationen und in der auf halber Strecke liegenden bewirtschafteten Alphütte wird dem Wanderer das für den Tourismus zunehmend wichtigere Thema 'Alpnatur' auf neue Art nahe gebracht. Dazu gehören auch Informationen über Jagd und Wald, Holz, Kühe und ihre Glocken, sowie Lawinengefahren. Erste Eindrücke vermitteln die bereits fertig gestellten Stationen 'Wild', 'Holz' und 'Kuhglocken'. Das neue Angebot ergänzt den bestehenden Geologischen Lehrpfad zwischen den Nebelhornbahn-Stationen Seealpe und Höfatsblick und dem alpinen Alp-Wanderweg, der in 2000 Meter Höhe an der Oberen Seealpe vorbei zur Hinteren Seealpe und zurück führt.

    Wie Seealp-Hirt Alfred Rothmayr dazu erklärte, entstand die reizvolle Berglandschaft der Urlaubsregion Allgäu erst mit der Einführung von Milchwirtschaft und Käsekultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese habe nämlich damals zur Umwandlung des bisher vom Flachsanbau geprägten 'blauen Allgäus' in das reizvolle 'grüne Allgäu' geführt. Hand in Hand mit den Bergbauern sorgen aber auch Forstleute und Jäger durch ihre ständige Pflege der Bergwälder und die Hege des Wildbestandes für den Erhalt dieses Landschaftsbilds Als sich im 19. Jahrhundert mit der Einführung der Alpkäserei die Landwirtschaft umstellte, erhielt die Region ihr heutiges attraktives Aussehen. Erst danach entdeckte der Tourismus die Region und brachte den Bauern durch Vermietung von 'Fremdenzimmern' zusätzliches Einkommen. Somit waren und sind es letztendlich die Bauern und ihre Milchwirtschaft, die aus dem Allgäu die heutige 'Bilderbuchlandschaft' mit malerischen Alpen und klaren Bächen formten. Ohne ihre Leistung wären alle Reize des bunten Wechsels von Alpen, Wäldern, Auen, Wiesen und Weiden dahin. Für Alfred Spötzl von der Nebelhornbahn ein Grund, das Interesse für diese Zusammenhänge vielfältig und nachhaltig zu fördern, um die Bergnatur als Kultur- und Erholungslandschaft zu erhalten. In dieser Form will auch Daniel Freudig, Alpinberater bei der Oberstdorfer Kurverwaltung, die Gäste über das Projekt informieren.

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