Für die Ein- und Verkaufsgenossenschaft (EVG) mit Hauptsitz in Erkheim (Unterallgäu) läuft ein Insolvenzverfahren.193 Mitarbeiter des Agrarhandels bekommen ihre Kündigung, hat Insolvenzverwalter Dr. Thomas Karg (Memmingen) mitgeteilt.
Die 16 Standorte des Unternehmens im Allgäu, in Oberschwaben und in Oberbayern bleiben vorerst geschlossen. 'Trotz intensiver Bemühungen und einer Vielzahl von Gesprächen war kein Investor bereit, eine Gesamtlösung zu realisieren', heißt es in einer Pressemitteilung.
Die EVG soll jetzt zerschlagen werden. Ziel von Karg ist es, die Filialen einzeln zu veräußern. Es gebe aber noch keine 'unterschriftsfähigen Angebote'.
Landwirte haben die EVG im Jahr 1963 gegründet. Die Angebotspalette wurde kontinuierlich erweitert und umfasste zuletzt unter anderem Stall- und Melktechnik, weitere landwirtschaftliche Artikel, Baustoffe, Haus- und Gartenmarkt sowie Forsttechnik.
Das Unternehmen passe sich ständig den Erfordernissen des Marktes an, hieß es noch vor drei Jahren, als die Ein- und Verkaufsgenossenschaft ihren 50. Geburtstag feierte.
Im Frühjahr wurde bekannt, dass das Unternehmen in wirtschaftliche Bedrängnis geraten ist. Es kam zu Lieferschwierigkeiten. Im August hatte das Unternehmen eine 'Insolvenz in Eigenverwaltung' beantragt. Ziel war es damals, mithilfe einer Sanierungsexpertin den langfristigen Bestand der Firma zu sichern. Die Genossenschaft hat etwa 10.400 Miitglieder.
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